Leichter Anstieg der Frachtraten

Im zweiten Quartal 2024 findet die nächste Index-Befragung statt. Mit der anonymen Teilnahme sichern Sie sich einen 15-Euro-Wunschgutschein und eine persönliche Kostenanalyse. Es ist eine komplizierte Zwickmühle: Im letzten halben Jahr ist die Inflationsrate immer noch hoch gewesen, wenngleich sich das Ausmaß etwas beruhigt hat. Dennoch: Erst zum Jahresende konnte sich die Verteuerungsrate spürbar normalisieren - standen im August doch noch 6,1 Prozent zu Buche. Für den vergangenen November geht das Statistische Bundesamt nur noch von 3,2 Prozent aus. Diese Preisrallye hat merklich ihre Spuren hinterlassen: Die Konsumlaune in jeglicher Form flaute ab; angesichts teurer Kredite, hervorgerufen durch hohe Leitzinsen, wagten auch immer weniger Unternehmen große Investitionen. Und so standen Transport- und Logistikbetriebe, die wesentlich von der Marktlaune abhängig sind, vor der komplizierten Ausgangslage: Die Kosten, egal ob bei Personal, Fahrzeugen oder Immobilienunterhalt, stiegen - zeitgleich konnte man angesichts der mauen Auftragslage aber auch keine großen Sprünge bei den Frachtraten hinlegen. +0,8% Im zweiten Halbjahr 2023 hat der VR Index leicht zugelegt. Die Transportkosten auf dem Spotmarkt sind angestiegen, insbesondere im Komplettladungs-Segment. Rückgänge sind bei palettierter Ware sowie bei kurzen TeilladungsTransporten zu verzeichnen. Nur geringe Veränderung Unter diesen Vorzeichen haben sich die Frachtraten im Spotmarkt nur geringfügig verändert. Der VerkehrsRundschau Index stieg um 0,8 Prozent auf 151,08 Punkte. Das Niveau blieb weiter hoch - als der Index nach Beginn des russischen Angriffskrieges im vergangenen Jahr sprunghaft in die Höhe schoss, lag die Bestmarke bei 152,51 Punkten (Q3/22). Dass es nun keine weitere Verteuerung gibt, legt nahe, dass die Transportunternehmen sich schwertun, die gestiegenen Gesamtkosten an ihre Auftraggeber weiterzugeben. Wie auch, wenn die Nachfrage nach der Dienstleistung nicht mehr so hoch ist. Und dann wäre da ja noch die CO2-Maut, die seit Dezember gilt. Im Rahmen der Index-Erhebung durch den VR-Partner Interrogare wurde deshalb auch die Frage gestellt: Haben Sie die Mautkosten bereits in die künftigen Frachtraten einpreisen können? Die detaillierten Ergebnisse lesen Sie als Abonnent kostenlos auf verkehrsrundschau-plus.de. Erhebungsmethodik und Teilnehmer Seit 2005 lässt die VerkehrsRundschau von dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Interrogare die Frachtraten im Straßengüterverkehr erheben. Bei der aktuellen Befragung haben 113 Unternehmen teilgenommen, wobei mehr Dienstleister als Verlader ihre Daten angegeben haben. Die Frachtraten ergeben sich aus Transporten, deren Güter palettierbar sind und keine besondere Handhabung erfordern. Viele Debatten noch zu führen So viel sei aber schon einmal verraten: Gut die Hälfte aller Befragten gab an, dass die Mautkosten in vollem Umfang weitergegeben wurden. Und mehr als 20 Prozent gaben an, auf kurz oder lang noch verhandeln zu wollen (oder zu müssen, je nach Perspektive). Erfreulich aus Sicht der Transportwirtschaft ist, dass nur 1,77 Prozent die Aussage tätigen, dass die Mehrkosten definitiv nicht übernommen werden - ein sehr niedriger Wert. Dennoch hat dieses Thema nicht unbedingt zur Laune in der Unternehmerschaft beigetragen. Viele Betriebe sind dank der schlechten Wirtschaftslage und den angesprochenen gestiegenen Kosten ohnehin schon gebeutelt; dass die Bundesregierung ausgerechnet dann den höchstmöglichen CO2-Preis aufruft, halten viele für fehl am Platz. Denn das ist klar: Die Mauterhöhung wird nicht dazu beitragen, dass Unternehmer auf alternative Antriebe umschwenken, so war es ja irgendwann mal gedacht. Vielmehr drängt sich bei vielen die Vermutung auf, dass so die Haushaltskasse etwas aufgebessert werden soll. Wer die Mehrkosten nicht weitergeben kann, bleibt im Zweifel darauf sitzen. Wie Sie diesen Umstand nach Möglichkeit vermeiden, lesen Sie übrigens im Rechtsblog der VR (ebenfalls zu finden unter verkehrsrundschau-plus.de), in dem der ehemalige Leiter des Kravag-Kompetenzzentrums Professor Axel Salzmann wertvolle Hinweise gibt. Wichtig dürfte für viele Unternehmer die Frage sein, wie es denn nun weitergeht. Sieht man sich den Ifo-Geschäftsklimaindex an, so deutet sich, möglicherweise aufgrund der gesunkenen Inflationsrate, eine vorsichtige Aufbruchstimmung an. Im November kletterte dieser Index um 0,4 Prozent auf 87,3 Punkte. Besonders im Handel und im BauhauptGewerbe scheinen sich die Wogen zumindest teilweise zu glätten, der Dienstleistungssektor dagegen rechnet mit einem etwas schlechteren Geschäftsklima. Passgenau dazu fällt auch die Beurteilung der Befragten im VR Index aus: Knapp 35 Prozent gehen von einem weiteren Rückgang des Transportaufkommens im ersten Quartal des kommenden Jahres aus, wobei die Transportunternehmen und Speditionen an diesem Punkt etwas pessimistischer sind als die Verlader. Knapp 48 Prozent erwarten in Summe keine Veränderung der Transportlage. Steigen die Frachtraten weiter? Wie auch immer sich die ersten Monate des neuen Jahres entwickeln, es dürfte sich auch auf die künftigen Frachtraten auswirken. Die Mehrheit der Befragten des VR Index erwartet jedenfalls einen weiteren Anstieg der Kosten: über 71 Prozent sind dieser Meinung. Auch hier der Hinweis, dass die Transportunternehmer (73 Prozent) eher mit steigenden Kosten rechnen als die Verlader (65 Prozent). In Summe lässt sich sagen: Die vergangenen Jahre haben nachhaltig ihre Spuren hinterlassen. Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis das Vertrauen in den Markt wieder zurückkehrt, sofern er sich nachhaltig beruhigen kann. Online Alle Details Der Fragenkatalog des VR Index deckt nicht nur die Erhebung der Transportkosten ab. Alle Dienstleister und Verlader geben auch Einschätzungen zur aktuellen Marktlage sowie zur Erwartung von Auftragsaufkommen und Preisentwicklung ab. Alle Ergebnisse aus der Index-Befragung finden Sie als Abonnent kostenlos auf VerkehrsRundschau plus. ff www.verkehrsrundschau-plus.de/keyfigureoverview

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