Nürnberg. Die aktuelle Kostensituation des Transportgewerbes beherrschte die Gesprächsthemen auf der Jahrestagung des Landesverbandes Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT) am 28. Juni in Nürnberg. „Insbesondere die explodierenden Dieselpreise haben unser Gewerbe in die schwierigste Situation seit Bestehen der Bundesrepublik gebracht", stellte LBT-Präsident Hans Wormser vor den rund 180 Delegierten und Gästen fest. Auch in der Kritik: die geplante Mauterhöhung. „Ein Schwerverletzter liegt am Boden, doch statt ihm zu helfen fährt man sicherheitshalber nochmals mit dem Traktor über ihn drüber“, brachte Wormser das Empfinden der Branche auf den Punkt. Statt wenigstens Entlastungssignale an den Mittelstand zu senden, werde mit der zehn Tage zuvor im Bundeskabinett beschlossenen drastischen Mauterhöhung „dem ohnehin angeschlagenen Patienten Transportgewerbe der endgültige Todesstoß versetzt". In einer Resolution fordert der Verband daher kurzfristige politische Schritte zur Entlastung des Gewerbes. Unter anderem verlangen die Delegierten die Angleichung der deutschen Mineralölsteuer auf europäisches Durchschnittsniveau sowie die Abschaffung der deutschen Öko-Steuer auf Dieselkraftstoff. Eine weitere Erhöhung der LKW-Maut um geplante 40 bis 90 Prozent mit dem „Pseudo-Argument“ Klimaschutz lehnt der Verband ab. Ohne eine kurzfristige und dauerhafte Kostensenkung sehe sich das Transportgewerbe in kürzester Zeit gezwungen, Fahrzeuge stillzulegen und tausende von Arbeitnehmern freizustellen. Mit jedem stillgelegten LKW entgingen dem deutschen Staat ebenso wie mit jedem ausgeflaggten LKW Steuereinnahmen in Höhe von etwa 70.000 bis 75.000 Euro pro Jahr. (kap)
LBT gegen geplante Mauterhöhung
Der Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT) lehnt die geplante Mauterhöhung um 40 bis 90 Prozent ab. Ohne Kostensenkung stünden viele Mittelständler vor dem Ruin