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LBT befürchtet Pleite von 30.000 Unternehmen

25.07.2008 16:15 Uhr
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Von links: LBT-Präsident Hans Wormser, Vizepräsident Wolfgang Anwander und Hauptgeschäftsführer Sebastian Lechner. (Foto: Cordes)

Bayern will der geplanten Mauterhöhung zum 1. Januar 2009 eine Absage erteilen

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München. Der Präsident des Landesverbandes Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT), Hans Wormser, hat Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee davor gewarnt, die zum 1. Januar 2009 geplante Mauterhöhung umzusetzen. „Die neue Anhebung der LKW-Gebühr bedeutet den Tod des Transportgewerbes“, lautete das Szenario, das Wormser heute auf einer Pressekonferenz in München skizzierte. Bei den derzeitig niedrigen Umsatzrenditen sei zu befürchten, dass viele Fuhrbetriebe Insolvenz anmelden müssen. Wormser berief sich auf Zahlen des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), wonach in diesem Jahr 30.000 Unternehmen bedroht und damit 600.000 Arbeitsplätze im deutschen Transportgewerbe auf dem Spiel stünden. Neben der Maut seien die hohen Kraftstoffkosten ein weiterer Grund für die schwierige Situation in den Betrieben. „So hat sich der Dieselpreis von Juni 2007 bis Juni 2008 bei Abgabe an Großverbraucher um 31 Prozent erhöht“, sagte der LBT-Chef. Angesichts eines Anteils der Treibstoffkosten in Höhe von 36 Prozent an den Gesamtkosten sei es nicht nachvollziehbar, dass Tiefensee jetzt weiter an der Kostenschraube drehen wolle. „Mein Unternehmen besteht seit über 60 Jahren. Bislang kannten wir keine roten Zahlen. Aber jetzt bewegen wir uns darauf zu“, sagte der Inhaber der Spedition Wormser. Der LBT hat sich in Sachen Maut an das bayerische Wirtschaftsministerium gewandt. „Wir haben die Zusage von Ministerin Müller, dass Bayern der Erhöhung im Bundesrat nicht zustimmt“, sagte Wormser. Der Anhebung der Gebühr muss der Bundesrat Mitte September zustimmen. Um dies zu verhindern, hat der LBT gemeinsam mit den anderen Landesverbänden des BGL eine Initiative in Richtung der Landesministerien gestartet, „um diese unverschämte, weil durch nichts zu begründende Mautabzocke über den Bundesrat zu verhindern“, so der Unternehmer. An Industrie und Handel gerichtet sagte Wormser, die Wirtschaft sei sich nicht bewusst, dass ihnen die Garanten für einen reibungslosen Transport wegbrechen würden. „Dann können die Verlader nicht mehr auf die bewährte Palette an mittelständischen deutschen Transportdienstleistern zurückgreifen, sondern sehen sich einem Oligopol großer internationaler Speditions- und Logistikkonzerne gegenüber“, warnte Wormser. Streiks seien derzeit jedoch keine Alternative. Viele Unternehmen hätten dann hohe Konventionalstrafen zu befürchten. Außerdem würde dadurch das ohnehin nicht gute Image bei der Bevölkerung noch stärker leiden. Sebastian Lechner, Hauptgeschäftsführer des LBT, wollte jedoch nicht ausschließen, dass es zu regionalen Aktionen kommt, wenn der Bundesrat der Mauterhöhung zustimmt. (cd)

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