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KV-Netz für Stückgut und Pakete schreitet voran

05.04.2011 10:30 Uhr
KV-Netz für Stückgut und Pakete schreitet voran
KEP-Sendungen treten ihre Reise über die Schiene an
© Foto: DHL

Im Forschungsprojekt X-Pressnet wurden bislang 2,3 Milliarden Tonnenkilometer auf die Schiene verlagert. / Elf deutsche Wirtschaftszentren sollen eingebunden werden

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Frankfurt. Ein neues Netzwerk für den Transport zeitkritischer Sendungen des KEP- (Kurier-, Express,- Paket-) und Stückgutverkehrs auf der Schiene ist im Rahmen eines Forschungsprojektes entstanden. Im Rahmen des Forschungsprojektes X-Pressnet, das vom Bundeswirtschaftsministerium initiiert und unterstützt wurde, haben die Projektteilnehmer auf fünf Relationen (vorwiegend auf Nord-Süd-Relationen) Transporte für zeitkritische Güter im Kombinierten Verkehr (KV) auf die Schiene gesetzt. Insgesamt wurden im bisherigen Projektzeitraum 2,3 Milliarden Tonnenkilometer von der Straße auf die Schiene verlagert. „Damit haben die Projektpartner 73 Prozent mehr Tonnenkilometer befördert und das selbstgesteckte Ziel von 50 Prozent nach drei Jahren deutlich überschritten", sagte Christoph Büchner, Projektleiter X-Pressnet und stellvertretender Leiter Marketing bei Kombiverkehr.

Die Ladekapazitäten der einzelnen Züge werden künftig durch die Partner Hellmann (‚Rail Solutions'), DHL (‚Parcel InterCity') und Kombiverkehr (‚KombiNetz 2000+') vermarktet. Das Forschungsprojekt läuft am 31. Mai 2011 aus. Die Akteure wollen aber das Projekt fortführten und ein Netzwerk knüpfen, das elf Wirtschaftszentren miteinander verbindet (Hamburg, Bremen, Osnabrück, Hannover, Frankfurt, Kornwestheim, München, Nürnberg, Landshut, Regensburg und Basel).

Die Züge sollen fünfmal die Woche fahren und deutlich schneller unterwegs sein als herkömmliche KV-Züge. Büchner nannte als Beispiel die Relation Hamburg – München: „Abfahrt soll in Hamburg um 20.00 Uhr sein, Ankunft in München gegen 4.30 Uhr. Der Zug ist damit mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 108 Km/h pro Stunde unterwegs." Zum Vergleich: Ein normaler KV-Zug braucht für die Strecke etwa eine Stunde länger. „Entscheidender ist jedoch die Pünktlichkeit", sagte Büchner gegenüber der VerkehrsRundschau. Mit den Bahnen sei eine Pünktlichkeit von 98 Prozent vereinbart, und zwar auf die Minute und nicht bezogen auf ein Toleranzzeitraum.

Probleme bereitet derzeit noch die Wirtschaftlichkeit der Züge. „Wir zahlen für eine solche Trasse derzeit 1600 Euro mehr als für eine normale Trasse mit 2500 Euro", sagte Büchner. Mit der Fertigstellung des dritten Moduls im KV-Terminal Hamburg Billwerder seien jedoch wieder mehr Trassen verfügbar zu günstigeren Preis. Ende März 2012 soll das Modul ans Netz gehen. Dann sei auch damit zu rechnen, dass das Netzwerk zwischen den elf Wirtschaftszentren seine volle Leistungsfähigkeit erreicht. (cd)

Mehr zu dem Projekt können Sie in der Beilage KV-Spezial lesen, die der VerkehrsRundschau 14 beiliegt und am 8. April erscheint. 

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