Kurz vermeldet: 2. November 2006

UnternehmenÜbernahme -

Die Osnabrücker Logistikgruppe Hellmann wird Teile der Spedition Elsen aus Wittlich (Rheinland-Pfalz) übernehmen. Beide inhabergeführte Unternehmen arbeiteten seit Jahrzehnten in der Stückgutkooperation System Alliance zusammen, teilte Hellmann heute in Osnabrück mit. Elsen habe sich zu einer strategischen Neuausrichtung entschlossen. Hellmann beschäftigt derzeit rund 6600 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2005 einen Umsatz von 2,5 Milliarden Euro. Der zum 1. Januar 2007 hinzukommenden Betriebsteil von Elsen hat einen Jahresumsatz von 37 Millionen Euro und beschäftigt 175 Mitarbeiter. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. (dpa/tz) Quartalszahlen - Der Hamburger Maschinenbauer Jungheinrich, einer der führenden Hersteller von Gabelstaplern und Lagertechnik, verzeichnet angesichts der weltweit hohen Nachfrage einen Auftragsschub. Nach neun Monaten habe der Bestelleingang bei rund 1,4 Milliarden Euro gelegen, ein Zuwachs von 14 Prozent verglichen mit der Vorjahresperiode, teilte die Jungheinrich AG heute in Hamburg mit. Der Konzernumsatz stieg um fünf Prozent auf 1,25 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um rund elf Prozent auf 79,8 Millionen Euro zu, der Jahresüberschuss um ein Fünftel auf fast 50 Millionen Euro. (dpa/tz) AUA - Die österreichische Fluggesellschaft Austrian Airlines (AUA) stellt auf ihrem Sparkurs mehrere Langstrecken ein. Im Januar 2007 werden die Linienflüge nach Shanghai aufgegeben, im Frühjahr dann auch die nach Phuket, Mauritius, Colombo und Katmandu, wie das Unternehmen am Mittwochabend mitteilte. Die Tochter Lauda Air werde sich im kommenden Jahr aus dem Langstrecken-Chartergeschäft zurückziehen. Mit den Streckenstreichungen geht auch der Abbau der vier Flugzeuge des Typs Airbus A330 einher. Auch von ihren beiden A340-Maschinen trennt sich die AUA 2007. Die Maßnahmen sollen einen Ergebnisbeitrag von bis zu 40 Millionen Euro bringen, hieß es. Dieser Wert solle nach dem Abbau der damit verbundenen Kosten vom Geschäftsjahr 2009 an erreicht werden. (dpa) Absatzplus - Der wie andere US-Autobauer mit schweren Problemen kämpfende Ford-Konzern hat im Oktober ein Absatzplus von acht Prozent geschafft. Selbst bei einigen neuen Geländewagen-Modellen gab es kräftige Zuwächse. Es waren aber vor allem die kleineren Autos, die sich besser verkauften. Schon im September hatte Ford ein Absatzplus von fünf Prozent geschafft, für die zehn Monate seit Jahresbeginn gibt es aber immer noch einen Rückgang von 7,3 Prozent auf gut 2,5 Millionen Fahrzeuge. (dpa) Autozulieferer - Der Autozulieferer Leoni hat umfangreiche Aufträge an Land gezogen. In der Spitze würden diese ein Umsatzvolumen von mehr als 400 Millionen Euro pro Jahr erreichen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Nürnberg mit. Mit ersten nennenswerten Umsätzen sei ab 2009 zu rechnen. Etwa die Hälfte davon seien Neuprojekte in Europa, aus denen das im MDAX notierte Unternehmen zusätzliche Umsätze generieren will. Bei den übrigen Aufträgen handele es sich um wichtige Folgeprojekte, die auch mittelfristig für die Auslastung der vorhandenen Kapazitäten in Europa, Asien und Nordamerika sorgen würden, hieß es. Die Neuaufträge stammen den Angaben zufolge unter anderem von den Kunden Audi, DaimlerChrysler und General Motors (GM) sowie aus der Nutzfahrzeugindustrie. (dpa) Wirtschaft Bahnindustrie - Bei der deutschen Bahnindustrie schlagen deutlich gestiegene Bestellungen noch nicht positiv aufs Geschäft durch. Der Umsatz verringerte sich im ersten Halbjahr 2006 um 2,5 Prozent auf vier Milliarden Euro, wie der Branchenverband am Mittwoch in Berlin mitteilte. Auch für das Gesamtjahr zeichne sich ein Erlösrückgang auf 8,5 (Vorjahr: 9) Milliarden Euro ab. Es brauche Zeit, bis die spürbare Nachfragebelebung in den Bilanzen sichtbar werde. Im ersten Halbjahr erhöhten sich die Auftragseingänge um 46 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. Die Beschäftigungslage könne sich stabilisieren. (dpa/tz) Scania-Übernahme - Die schwedische Finanzgesellschaft Investor hat ihre Ablehnung des letzten Angebotes für eine Übernahme des schwedischen Nutzfahrzeugherstellers Scania bekräftigt. Investor-Pressesprecher Fredrik Lindgren sagte der dpa: „Es gilt weiter, dass das MAN-Angebot nicht dem Wert von Scania entspricht.“ Er reagierte damit auf eine Äußerung von MAN-Chef Hakan Samuelsson vom selben Tag, wonach Investor als Teilhaber eines großen neuen LKW- und Bus-Verbundes unter Einschluss von Volkswagen willkommen sei. Investor ist zweitgrößter Anteilseigner bei Scania nach VW. (dpa) Verkehr Winterreifen - Die Gewerkschaft der Polizei fordert eine Winterreifenpflicht von November bis März. Die derzeit gültige Regelung, wonach M+S-Reifen nur bei winterlichen Straßenverhältnissen verpflichtend sind, sei schwammig und interpretierbar, kritisierte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, Konrad Freiberg, heute in Berlin. Nur eine klar definierte Winterreifenpflicht werde bei den meisten Autofahrern ein Umdenken auslösen und somit Unfällen und Verkehrsbehinderungen vorbeugen, sagte Freiberg. (dpa/tz) Politik Unternehmenssteuerreform - Die Finanzexperten von Union und SPD haben sich auf eine Reform der Unternehmenssteuern verständigt. Die Bund-Länder-Gruppe unter Führung von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) und Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) einigte sich am Donnerstag in Berlin auf einen gemeinsamen Reformentwurf. Danach soll die Gesamtsteuerlast von Kapitalgesellschaften ab 2008 von derzeit 38,7 auf knapp unter 30 Prozent sinken. Entlastungen sind auch für den Mittelstand geplant. Die Einnahmeausfälle für den Staat sollen in den ersten Jahren auf fünf Milliarden Euro begrenzt werden. (dpa) Bahn-Börsengang - Angesichts des drohenden Scheiterns des Bahn-Börsengangs fordert die FDP ein Vorgehen in zwei Stufen. Soweit die Bahn kurzfristig „frisches Geld“ benötige, sollte sie in einem ersten Schritt ihre lukrative Logistiktochter Schenker an die Börse bringen, empfahl der verkehrspolitische Sprecher der FDP- Bundestagsfraktion, Horst Friedrich, am Donnerstag. Erst danach sollte die Bahn selbst ohne Schienennetz zu 100 Prozent an die Börse gebracht werden. (dpa)