Bad Homburg. Wie der IK Industrieverband Kunststoffverpackungen mitteilt, ist der Hintergrund darin zu sehen, dass die weltweite Raffinerie-Kapazität zu gering ist. Der Wirbelsturm Katrina habe einen Teil der amerikanischen Raffinerien ausgeschaltet und dürfte laut Verband zum Anlass geworden sein, einen schon länger vorhandenen Engpass in die Märkte zu transportieren. Angesichts insgesamt gut ausgelasteter Kapazitäten steht die Branche nach Verbandsangaben vor großen Herausforderungen, das bestehende Auftragsvolumen fristgerecht abzuwickeln. Die Rohstofferzeuger operierten bereits mit Materialzuteilungen und gäben die gestiegenen Preise ihrer Vorprodukte an die Hersteller von Kunststoffverpackungen weiter. Der IK Industrieverband Kunststoffverpackungen geht davon aus, dass trotz der strukturellen Defizite in der Prozesskette die bestehenden Lieferverträge erfüllt werden können. Die Annahme zusätzlicher Aufträge werde daher auch von der Verfügbarkeit der jeweils benötigten Kunststofftypen abhängen. Im Gegensatz zur Entwicklung des Rohölpreises, so der Verband, war die Marktlage bei den wichtigsten Verpackungskunststoffen Polyethylen und Polypropylen im ersten Halbjahr 2005 weitgehend ausgeglichen. Zur Jahresmitte hätten die Preise zunächst moderat angezogen, um Ende August schlagartig um mehr als 15 Prozent hochzuschnellen. Gleichzeitig sei es zu ersten Lieferengpässen gekommen und zur Ankündigung weiterer Preisanhebungen um 25 bis 30 Prozent im September und Oktober.
Kunststoffverpackungen: Hersteller bangen um Lieferfähigkeit
Die Hersteller von Kunststoffverpackungen und -folien fürchten um ihre Lieferfähigkeit. Das knappe Rohstoffangebot hat zu plötzlichen Preissteigerungen insbesondere bei den volumenmäßig bedeutendsten Verpackungskunststoffen geführt.