Innsbruck/Österreich. Mit einer Blockade der Brennerautobahn haben Naturschützer und Anlieger heute gegen den zunehmenden Lastwagenverkehr über die Alpen demonstriert. Bürgerinitiativen aus Österreich, Italien und Deutschland erzwangen mit ihrem Protest eine zwölfstündige Vollsperrung der A13 vor dem Brennerpass. Es war bereits die siebte Protestaktion seit 1998. Auf den Verkehr in Bayern hatte die Kundgebung keine nennenswerten Auswirkungen. Der Autotransit sei über die Brennerbundesstraße abgewickelt worden, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern in München. Die Speditionen hätten sich rechtzeitig auf die Blockade eingestellt und die Fahrtrouten ihrer Lastwagen entsprechend geplant. „Der Verkehr rollt“, sagte auch ein Polizeisprecher in Innsbruck. Personenwagen wurden bis Mitternacht weiträumig über die Bundesstraße umgeleitet. Lastwagen mussten auf Parkplätzen bis zum Ende der Kundgebungen warten. Die Transitgegner beklagen eine ständige Zunahme vor allem des Lastwagenverkehrs über den Brenner. Allein seit 2004 ist die so genannte LKW-Belastung am Brenner um über 15 Prozent auf über zwei Millionen Schwerfahrzeuge jährlich gestiegen. Im ersten Jahresviertel stieg die Zahl um weitere sechs Prozent. Der Leiter der Bürgerbewegung „Transitforum Austria“, Fritz Gurgiser, forderte bei der Protestkundgebung Sofortmaßnahmen gegen die Auswirkungen der LKW-Lawine, durch die sämtliche Richtlinien des Gesundheitsministerium überschritten würden. Die Transitgegner forderten erneut eine Erhöhung der Mautgebühren und ein Nachtfahrverbot, um den LKW-Verkehr zu verringern. Die EU hat die Forderungen bisher jedoch abgelehnt. (dpa/sb)
Kundgebung: Brennerautobahn gesperrt
Protestaktion gegen Transitverkehr: Anwohner blockieren Brennerautobahn