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Krise setzt Schiffs-Zulieferer unter Kostendruck

08.02.2010 11:59 Uhr
Krise setzt Schiffs-Zulieferer unter Kostendruck
MMG, nach eigenen Angaben Weltmarktführer für Schiffsschrauben, verzeichnet deutliche Umsatzeinbußen
© Foto: Philipp Guelland / ddp

Umsatz von Mecklenburger Metallguss ging 2009 um fast ein Fünftel zurück

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Waren. Die Krise im Schiffbau setzt Zulieferer immer mehr unter Kostendruck. „Der Preiswettkampf ist noch härter geworden“, sagte Manfred Urban, Geschäftsführer der Mecklenburger Metallguss GmbH (MMG) in Waren, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Manche Schiffe würden derzeit mit bis zu 40 Prozent geringeren Preisen gehandelt als vor der Krise. Dies sei nur durch effektivere Produktion auszugleichen. MMG als Weltmarktführer beim Guss großer Schiffsschrauben hat 225 Beschäftigte und fertigt nach eigenen Angaben 60 Prozent der weltweit verbauten Schiffspropeller mit mehr als 80 Tonnen Gewicht. Die Firma musste 2009 einen Umsatzrückgang um 17 Prozent auf 83 Millionen Euro (2008: 100 Millionen Euro) verkraften. „Die Krise ist noch nicht vorbei, wir sind mittendrin“, sagte Urban. So sei 2009 das weltweite Frachtaufkommen, das sonst jährlich um zehn Prozent stieg, erstmals gesunken. Verträge über Propeller für große Containerschiffe seien storniert oder bis zu 18 Monate verschoben worden. 2010 werde eine siebenprozentige Steigerung des Frachtaufkommens erwartet. „Wir rechnen in diesem Segment erst wieder mit Neubestellungen für die Jahre 2013 und 2014.“ Derzeit würden eher Schiffschrauben für Stückgutfrachter und Tanker bestellt. „Rohstoffe werden wieder vermehrt transportiert, Konsumgüter deutlich weniger“, stellte der Schiffbauexperte den Zusammenhang zur Krise her. MMG habe derzeit noch ein Auftragspolster von rund 200 Millionen Euro für die nächsten zwei Jahre. „Für diese Zeit ein gutes Polster.“ Der Gießerei komme ihr hoher Exportanteil zugute, der jetzt auf 90 Prozent gewachsen sei, vor allem nach China und Südkorea. „Während in Deutschland Reeder nur etwa zehn Prozent für ein Schiff anzahlen, sind es in Südkorea bis zu 60 Prozent“, sagte Urban. Damit falle es dort Reedern schwerer, ein Schiff wieder abzubestellen. Derzeit verschwinden Urban zufolge weltweit Schiffbaufirmen. Vor allem kleinere und wenig produktive Werften kämpften ums Überleben oder gäben auf, so in Emden (Niedersachsen) oder Odense in Dänemark. MMG habe seine Stammbelegschaft halten können, wozu derzeit auch die Kurzarbeiterregelung beitrage, sagte Urban weiter. Etwa 20 Prozent der Belegschaft seien zu Hause oder würden qualifiziert. Hoffnungen setzen die Warener auf die geplante Fertigstellung der neuen Produktionshalle und Aufträge aus Südamerika, wo verstärkt Bodenschätze transportiert werden sollen. Außerdem wolle man Schiffe für den Bau und die Instandhaltung von Offshore-Windkraftanlagen ausrüsten und gieße jetzt auch wieder Maschinenbauteile und kleinere Schiffsschrauben. (dpa)

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