Kosten explodieren

Wenn sich ein Kostenfaktor im Unternehmen stark verändert, dann heißt es: Achtung! Vor diesem Hintergrund dürften die Controller in den Stückgutspeditionen derzeit alle Hände voll zu tun haben. Denn laut dem Kostenindex für Stückgut, den der DSLV (Bundesverband Spedition und Logistik) herausgibt, und der von Forlogic berechnet wird, sind die Mautkosten im ersten Halbjahr 2019 um 52,9 Prozent im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2018 in die Höhe geschossen. Personalkosten sind der stärkste Treiber Der Grund dafür: Zum 1. Juli 2018 wurde die Mautpflicht auf allen Bundesstraßen eingeführt, und zum 1. Januar 2019 gab es dann eine Mauterhöhung. Allerdings muss man diesen Anstieg auch nicht überbewerten, da in der Stückgutspedition der Anteil der Mautkosten an den Gesamtkosten nur 4,27 Prozent beträgt. Deshalb sind die Gesamtkosten in der Stückgutspedition im besagten Zeitraum auch "nur" um 6,3 Prozent gestiegen - davon gehen 1,6 Prozentpunkte auf das Konto der Maut. Heißt im Umkehrschluss: Auch andere Kosten sind gestiegen, und zwar durchaus beachtenswert. Die Treibstoffkosten (Anstieg: 3,2 Prozent) sind fast zu vernachlässigen, da sie nur mit 0,33 Prozentpunkten zum Preisanstieg beitragen. Genau im Blick muss man hingegen die Sachkosten haben, die sich um 4,17 Prozent verteuert haben und deren Anteil am Anstieg der Gesamtkosten 1,4 Prozentpunkte beträgt. Der stärkste Kostentreiber war hingegen der für das Personal (Anstieg: 5,69 Prozent). Damit waren steigende Löhne und Gehälter für fast die Hälfte des Gesamtkostenanstiegs (2,97 Prozentpunkte) verantwortlich. Zahlen, die zwar für Stückgutspeditionen erhoben wurden. Doch dürfte die Entwicklung bei den anderen Logistikdienstleistern ähnlich gewesen sein. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier "Logistikkosten" www.verkehrsrundschau.de/dossiers 6,3 Prozent betrug der Anstieg der Abwicklungskosten einer Stückgutsendung im ersten Halbjahr 2019 im Vergleich zum Halbjahr 2018