Es war in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als in England die Industrialisierung begann. 250 Jahre später scheint sie nach Aussagen des Marktkenners Professor Peter Klaus nun auch in der Transport- und Logistikwirtschaft anzukommen. Salopp formuliert ist das eine ziemlich späte Ankunft für eine Branche, die sich – auch – der Schnelligkeit rühmt. Aber warum das Gewerbe bis heute von kleinen und vor allem mittelständischen Betrieben geprägt ist, ist eine andere Geschichte.
Viel interessanter ist der Blick in die Zukunft. Damit sind wir bei den Folgen der Industrialisierung. Bekanntlich folgte ihr damals eine industrielle Revolution. Steht dem Transport- und Logistikgewerbe also auch eine Revolution ins Haus?
Wenn mit „Revolution“ gemeint ist, dass die Strukturen umgekrempelt werden und kein Stein mehr auf dem anderen bleibt, kann man die Frage sicherlich verneinen. Auch das gerne herangezogene Horrorszenario, nach dem das deutsche Fuhrgewerbe angesichts der Konzentration und vor allem der Billigkonkurrenz aus dem Ausland vom Aussterben bedroht sei, wird nicht eintreten. Denn auch im Ausland steigen die Kosten, und zwar kräftig.
Aber ohne Zweifel verschärfen sich die Anforderungen. Auch wenn einige meinen, dass dies kaum noch möglich ist: Genau das könnte die Botschaft der Revolution sein. Die Fuhrunternehmen müssen noch effizienter werden, noch genauer hinhören, was die Verlader fordern. Nur dann werden sie nicht zu den Opfern gehören, die es bei jeder Revolution gibt. Letzteres ist keine neue Erkenntnis. Über 250 Jahre alt. Aber manche Dinge kann man nicht häufig genug erwähnen. Soll keiner sagen, er hätte es nicht gewusst.
Michael Cordes
Redakteur