Kommt sie nun doch: Die „Schwampel“ in Hessen? Der Verbund aus CDU, FDP und den Grünen, der auch als Jamaika-Koalition betitelt wird. Eine Ehe aus Ökonomie und Ökologie. Das Duo, das auf der politischen Bühne dann Premiere feiern würde, wird seit Jahren schon im Tank eines jeden getestet – mit mäßigem Erfolg. Bio- und Rapsdiesel sollen beides können: Die CO2-Bilanz entlasten, ohne den Unternehmer übermäßig zu belasten. Und der Start verlief viel versprechend. Vater Staat beschied sich mit einem geringen Teil an Steuern und plötzlich schwammen zahlreiche Ölmühlen wie Bohrinseln im gelben Meer der Rapsblüten. Die ersten Spielverderber waren die Nutzfahrzeughersteller. Der zähflüssige Brennstoff setze der Motortechnik derartig zu, dass sie die Wartungsintervalle halbieren mussten. Mit der Folge, dass der Unternehmer für seine Werkstatttermine einen eigenen Disponenten braucht. Dann folgte die politische Kehrtwende – weg von der direkten steuerlichen Förderung des Biokraftstoffes hin zur Beimischquote, die den grünen Kraftstoff langsam so teuer wie das fossile Diesel macht. Bliebe der Hoffnungsträger Rapsöl. Ist er der Streif am klimafreundlichen Horizont – grün und gut? Nicht ganz, meinen die LKW-Bauer, die im Fall eines Schadens niemanden zur Seite stehen: Freigabe verweigert. Aber wie sollen die hochgesteckten Ökoziele nun erreicht werden? Bis 2020 soll schließlich ein Fünftel des Kraftstoffes aus Öl-Alternativen stammen. Noch ist das Ende offen. Die Probleme für die Transportunternehmer werden aber nicht geringer. Sie sind so ratlos wie die Hessen, die sich fragen: Kommt sie nun doch, die Schwampel? Rocco Swantusch Redakteur
Kommentar der Woche: Jamaika im Tank

VR-Redakteur Rocco Swantusch analysiert das Thema der Woche