-- Anzeige --

Kieler Landtag will schnellen Ersatz für Brücken über Kanal und Fehmarnsund

10.10.2014 14:12 Uhr
Kieler Landtag will schnellen Ersatz für Brücken über Kanal und Fehmarnsund
Bei der Planung eines Ersatzes für die marode Rader Hochbrücke muss es schnell gehen
© Foto: Picture Alliance/dpa/Axel Heimken

Rader Hochbrücke und Fehmarnsundbrücke brauchen Ersatz. Sonst könnten sie künftige Verkehrsströme nicht bewältigen. Der Landtag verlangt eine zügige Planung. Den Fehmarnsund soll ein Tunnel queren.

-- Anzeige --

Kiel. Auf eine zügige Planung von Ersatzbauten für die altersschwachen Brücken über den Nord-Ostsee-Kanal und den Fehmarnsund dringen Landtag und Regierung in Kiel. Bei der Rader Hochbrücke im Zuge der A7 sei Eile geboten, sagte Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) am Donnerstag im Landtag. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) habe zugesichert, alles zu unternehmen, um den Ersatzbau rechtzeitig fertigzustellen. So werde auch geprüft, das Vorhaben durch die Verkürzung des Klageweges zu beschleunigen. Die Brücke hat nur noch eine Lebensdauer von zwölf Jahren.

Leider sehe Dobrindt weder zeitlich noch finanziell Spielraum dafür, die Brücke durch einen kombinierten Straßen- und Schienentunnel zu ersetzen, bedauerte Meyer. Die Kosten für einen solchen Tunnel werden wegen der langen Anfahrrampen auf rund zwei Milliarden Euro geschätzt. Mit Dobrindt vereinbarte Meyer, mit einer weiteren Studie noch einmal die Option einer sechsspurigen Fahrbahn auf der künftigen Rader Brücke zu untersuchen. Von größter Bedeutung sei aber, sehr schnell mit den konkreten Planungen zu beginnen, sagte der Minister.

Fehmarnsundbrücke spätestens 2022 dem Verkehr nicht mehr gewachsen

Um die Frage Tunnel oder Brücke geht es auch bei einer neuen Querung des Fehmarnsunds. Nach der bis spätestens 2022 geplanten Fertigstellung des Fehmarnbelt-Tunnels wird die alte Sundbrücke dem Verkehr nicht mehr gewachsen sein. Ein Ersatz wird bis dahin nicht fertig sein. Die Zeitlücke zwischen Fertigstellung des Belttunnels und der Sundquerung müsse so kurz wie möglich bleiben, sagte Meyer.

Hier ist die Entscheidung über die Art des Ersatzbaus noch nicht gefallen. Die Varianten, die noch geprüft werden, reichen laut Meyer von einem gemeinsamen oder getrennten Brückenneubau für Schiene und Straße bis hin zum Bau verschiedener Tunnellösungen. Vor Ort wird ein Tunnel bevorzugt. Es sei wichtig, gemeinsam mit den unmittelbar Betroffenen nach der besten Lösung zu suchen, nicht nach der billigsten. Noch für dieses Jahr sei eine Kommunalkonferenz auf Fehmarn geplant.

Der Landtag ist mehrheitlich dafür, bevorzugt einen Tunnel zu bauen. Die alte Fehmarnsundbrücke soll als denkmalgeschütztes Wahrzeichen erhalten bleiben. Für die Grünen bekräftigte Andreas Tietze die Skepsis seiner Partei bei der Fehmarnbelt-Querung. Die politische Entscheidung Deutschlands dafür sei unter falschen Voraussetzungen gefallen: Statt 800 Millionen werde der „Querungsspaß“ Deutschland drei Milliarden Euro kosten. Dass Dobrindt anstelle der Rader Hochbrücke keinen Kombi-Tunnel wolle, sei kurzsichtig, sagte Tietze.

Der CDU-Verkehrspolitiker Hans-Jörn Arp warf Minister Meyer vor, er schiebe die Schuld für Versäumnissen immer an den Bund. FDP-Fraktionsvize Christopher Vogt warnte, auf der Rader Hochbrücke dürfe es nicht einmal zeitweilig Sperrungen geben. Käme es dazu, wäre das eine Katastrophe. (dpa)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.