Die bremischen Häfen sowie der Hafen Cuxhaven sind derzeit für Großraum- und Schwertransporte (GST) nicht mehr erreichbar, wie sie berichten. Der Grund laut den Häfen: Ein neues Softwaretool der Autobahn GmbH verweigere die Genehmigung zur Überfahrt von Brücken auf der A1, südlich von Bremen und der A27 bei Bremerhaven. Bereits erteilte Genehmigungen wurden zurückgezogen. „Die Autobahn GmbH torpediert die Hinterlandanbindung der bremischen und niedersächsischen Häfen und gefährdet die Geschäfte der mittelständischen Logistik Unternehmen, für die solche Unterbrechungen fatale wirtschaftliche Konsequenzen hat“, meint Roger Heidmann, Vorsitzender der Kommission Logistik und Mobilität des BVMW zu dem neuen Tool.
Für die Bundesländer Niedersachsen und Bremen stellte die Niederlassung Nordwest Mitte Juli auf das neue autobahneigene Bearbeitungsmodul für Großraum- und Schwerlasttransportanträge „GST.Autobahn“ um. "Zu früh, wie es scheint und wohl ohne Absprache mit den Kunden. Aus der Antragsflut wird jetzt ein Antrags-Tsunami, da ab sofort alle Transporte neu beantragt werden müssen", sagt Heidmann.
Autobahn GmbH räumt keine Schuld ein
Die Autobahn GmbH des Bundes hat den Vorwurf zurückgewiesen, dass die bremischen Häfen und der Hafen Cuxhaven nicht für Großraum- und Schwertransporte erreichbar seien, wie sie auf Anfrage mitteilte.
Die Autobahn GmbH räumte ein, dass es in der zuständigen Niederlassung Nordwest einen Rückstau bei der Bearbeitung von Anträgen gab. Seit einer Umstellung am 10. Juli auf ein neues System werde dieser abgebaut. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) teilte dagegen mit, nach der Umstellung des Systems müssten Transporte erneut beantragt werden, was zu Engpässen führe. Der Autobahn GmbH zufolge ist es richtig, dass technische Anpassungen notwendig wurden.
Die Genehmigung der Transporte ist Aufgabe der Länder. Die Autobahn GmbH muss aber Stellungnahmen abgeben.
Michael Findeiß