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Keine Schwertransporte an Nordseehäfen: Autobahn GmbH sieht keine Schuld bei sich

31.07.2023 10:50 Uhr | Lesezeit: 3 min
Schwertransport im Hafen; Container auf Lkw
Die Anträge für Schwertransporte zu den Nordseehäfen stapeln sich - ungenehmigt
© Foto: luoman/ GettyImages

Die bremischen Häfen und der Hafen Cuxhaven machen der Autobahn GmbH und ihrem neuen Softwaretool schwere Vorwürfe: Diese verweigere die Genehmigung von Schwertransporten zur Überfahrt von Brücken auf der A1, südlich von Bremen und der A27 bei Bremerhaven. Die Autobahn GmbH weist diese Kritik zurück.

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Die bremischen Häfen sowie der Hafen Cuxhaven sind derzeit für Großraum- und Schwertransporte (GST) nicht mehr erreichbar, wie sie berichten. Der Grund laut den Häfen: Ein neues Softwaretool der Autobahn GmbH verweigere die Genehmigung zur Überfahrt von Brücken auf der A1, südlich von Bremen und der A27 bei Bremerhaven. Bereits erteilte Genehmigungen wurden zurückgezogen. „Die Autobahn GmbH torpediert die Hinterlandanbindung der bremischen und niedersächsischen Häfen und gefährdet die Geschäfte der mittelständischen Logistik Unternehmen, für die solche Unterbrechungen fatale wirtschaftliche Konsequenzen hat“, meint Roger Heidmann, Vorsitzender der Kommission Logistik und Mobilität des BVMW zu dem neuen Tool.

Für die Bundesländer Niedersachsen und Bremen stellte die Niederlassung Nordwest Mitte Juli auf das neue autobahneigene Bearbeitungsmodul für Großraum- und Schwerlasttransportanträge „GST.Autobahn“ um. "Zu früh, wie es scheint und wohl ohne Absprache mit den Kunden. Aus der Antragsflut wird jetzt ein Antrags-Tsunami, da ab sofort alle Transporte neu beantragt werden müssen", sagt Heidmann.

Autobahn GmbH räumt keine Schuld ein

Die Autobahn GmbH des Bundes hat den Vorwurf zurückgewiesen, dass die bremischen Häfen und der Hafen Cuxhaven nicht für Großraum- und Schwertransporte erreichbar seien, wie sie auf Anfrage mitteilte.

Die Autobahn GmbH räumte ein, dass es in der zuständigen Niederlassung Nordwest einen Rückstau bei der Bearbeitung von Anträgen gab. Seit einer Umstellung am 10. Juli auf ein neues System werde dieser abgebaut. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) teilte dagegen mit, nach der Umstellung des Systems müssten Transporte erneut beantragt werden, was zu Engpässen führe. Der Autobahn GmbH zufolge ist es richtig, dass technische Anpassungen notwendig wurden.

Die Genehmigung der Transporte ist Aufgabe der Länder. Die Autobahn GmbH muss aber Stellungnahmen abgeben.

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KOMMENTARE


Michael Findeiß

01.08.2023 - 08:48 Uhr

Diese Diskussion haben wir seit einem Jahr mit der Autobahn GmbH (AdB). Fakt ist, dass die AdB vor einem Jahr 4000 Brückenbauwerke zu Teil dramatisch abgelastet hat und somit den Großraum- und Schwertransport (GST) auf vielen Strecken unmöglich gemacht hat oder mit Auflagen belegt die objektiv nicht erfüllbar sind. Hierzu muss man wissen, das alle Brücken, die durch einen GST bisher befahren wurden durch Statiker zum Teil für jeden Transport nachgerechnet wurden. Manche Brücken 100-fach oder mehr. Also wurde in den letzten Jahrzehnen alles falsch berechnet? Nebenbei bemerkt: Einige Bundesländer haben die Maßgaben der AdB bereits übernommen und hemmen den GST auf Landesebene in gleichem Maße. Typisch für unser Land ist, dass die AdB die Verantwortung für die Fernstraßen übernommen hat und OHNE die Wirtschaft insb. die GST-Unternehmen einzubeziehen, quasi über Nacht, die bisher gelebte Praxis um 180° gedreht hat. Das heißt, ohne zu wissen wie GST funktioniert, wurden die Regeln komplett verändert. Nicht wissen ist im übrigen wörtlich gemeint. Die AdB hat auf einen Schlag einen immensen Bedarf an Personal gehabt und diesen aus allen Bereichen der öffentlichen Verwaltung gedeckt. So kann ein Mitarbeiter aus dem Migrationsbereich heute GST-Genehmigungen bearbeiten. Zu dem Softwaretool der AdB. Dieses war für die Einführung Q1/2024 geplant. Jeder der ein neues System in seinem Unternehmen integriert, hat kann berichten, dass es eben nicht sofort funktioniert und oft viel mehr Verstörung schafft als Hilfe. Nun frage ich mich warum es bei der AdB anders sein sollte insbesondere wenn der Start 6 Monate vorgezogen wird. Einen positiven Effekt hat es für die Statistik der AdB: Jeder Antrag auf eine Genehmigung der neu gestellt werden muss ist nicht mehr im Rückstand. So können 20.000 Genehmigungen die im Rückstand sind über Nacht aus dem Rückstand geholt werden. Der Wirtschaft kann man nur empfehlen die Niederländischen und Belgischen Häfen zu nutzen. Ab deren Landesgrenzen ist oft keine Genehmigung notwendig oder diese sehr schnell zu haben. Die Deindustrialisierung ist im Galopp unterwegs.


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