Interview: Kein Verkauf von DB Schenker geplant

DB Schenker hat 2017 deutlich besser abgeschnitten als im Vorjahr, aber im Landverkehr kaum Mengen hinzugewonnen - trotz einer guten Konjunktur. Warum stagniert im Landverkehr das Aufkommen?In einem Markt mit relativ verhaltener Nachfrageentwicklung lag beim europäischen Landverkehr das Volumen leicht über dem Niveau von 2016. Umsatz und Rohertrag sind im Vergleich zu 2016 ebenfalls gestiegen. Aufgrund von Kapazitätsengpässen sowie des starken Wettbewerbs blieb der Druck auf die Rohertragsmargen hoch.Bei Schenker wurde 2017 trotz guter Ergebnisse im Vergleich zu DB Cargo und auch im Vergleich zum Plan wenig investiert. Erhält DB Schenker weiterhin nur eingeschränkte finanzielle Mittel, um zu expandieren?Unser Ziel bleibt nachhaltiges, profitables Wachstum, auch bei DB Schenker. Für notwendige und sinnvolle Investitionen, die diesem Ziel dienen, gab und gibt es finanzielle Mittel.Wird der Verkauf von DB Schenker in Erwägung gezogen, um die daraus erzielten Erlöse zur Sanierung von DB Cargo zu verwenden?Ein Verkauf oder ein Börsengang stehen zurzeit nicht auf der Agenda.DB Cargo hat 2017 einen Verlust von 90 Millionen Euro eingefahren. Ist die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsfeldes gefährdet?Nein. Der Verlust im letzten Jahr wurde wesentlich von Sondereffekten verursacht, wie die massiven Zugausfälle durch die Stürme und die Sperrung der Rheintalbahn durch den Tunneleinbruch bei Rastatt. Wir setzen weiterhin auf die Wachstumschancen des Schienengüterverkehrs in Europa. Hier liegt Potenzial. Die Schiene kann ihre Vorteile auf langen Strecken voll ausspielen. Mehr als die Hälfte unserer Verkehre sind bereits heute grenzüberschreitend.Mit welchen Maßnahmen werden Sie 2018 dagegensteuern, um den Verlust bei DB Cargo zu verringern?Unser oberstes Ziel in diesem Jahr: Wir müssen die Qualität für unsere Kunden stabilisieren. Um wieder auf Kurs zu kommen, arbeiten wir intensiv an der Pünktlichkeit, einem stabilen Betriebsablauf und einer höheren Produktivität. Mit unserer Güterverkehrsoffensive für neue Loks und Güterwagen sind wir optimistisch, das aus dem Masterplan Schienengüterverkehr entstehende Wachstum aufnehmen zu können.

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