Flensburg. Bei einer Presseveranstaltung in Flensburg hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) Details zur Chipkartentechnologie vorgestellt, die im digitalen Tachographen (DCTO) zum Einsatz kommt. Ab 5. August 2005 wird der digitale Fahrtenschreiber die Tachographen-Scheiben ersetzten. Lenk- und Ruhezeiten sowie Geschwindigkeiten werden dann im Kontrollgerät und zusätzlich auf vier unterschiedlichen Chip-Karten erfasst. "Unser natürlicher Feind ist der Fahrer, der in Versuchung kommen könnte, seine Karte absichtlich zu beschädigen", sagte KBA-Projektleiter Hubert Lürkens. Daher haben seine Spezialisten im Zusammenwirken mit zwei Unternehmen die Cards in üblicher Scheckkartengröße entwickelt, die dem höchst möglichen Stand der Produktion an Sicherheit und digitaler Verschlüsselungstechnik entsprechen. Das System umfasst vier Chipkartentypen: Lkw- und Busfahrer geben eine "Fahrerkarte" in den digitalen Tachographen ein, die den Fahrer identifiziert. Firmen mit großem Fuhrpark und Speditionen müssen mit einer eigenen "Unternehmenskarte" die Daten der Fahrzeuge regelmäßig herunterladen. Fachwerkstätten übernehmen die Prüfung der Bordcomputer mit Hilfe einer "Werkstattkarte". Kontrollbehörden wie Polizei und Gewerbeaufsicht erhalten eine "Kontrollkarte", mit der sie die gespeicherten Daten aus dem Gerät und der Fahrerkarte herauslesen. Ob das ganze System europaweit vom kommenden August an komplett funktioniert, ist noch fraglich. Jedes EU-Land kann eine eigene Technik entwickeln, die jedoch kompatibel mit den anderen Systemen sein muss. "Wie weit die anderen Länder sind, wird zurzeit jedenfalls nicht offen kommunziert", sagte Lürkens. Er gehe aber fest davon aus, "dass die meisten Staaten in der Lage sind, das System rechtzeitig zu fahren." (dpa)
KBA stellt Chipkarten für digitalen Tachographen vor
Vier verschiedenen Karten in Scheckkartengröße kommen ab August 2005 zum Einsatz. Karten entsprechen laut KBA dem "höchst möglichen Stand der Produktion an Sicherheit und digitaler Verschlüsselungstechnik."