Paris/Frankreich. Nicht gänzlich zufrieden zeigte sich der Vorstandsvorsitzende Pierre Blayau bei der Vorlage der Jahresbilanz 2005 der von ihm geleiteten französischen Transport- und Logistikgruppe Geodis. Dazu haben die hohen Verluste der italienischen Tochter und die Aufwendungen für ihre Restrukturierung zu starke Spuren in der Bilanz hinterlassen. Die von der Staatsbahn SNCF kontrollierte Gruppe konnte den Umsatz um 6,7 Prozent auf 3,595 Milliarden Euro erhöhen. Das operative Ergebnis fiel diesmal mit 85,4 Millionen Euro um 36 Prozent geringer aus als im Vorjahr, wo hohe Veräußerungsgewinne sich positiv auf die Bilanz ausgewirkt hatten. Aus demselben Grund verringerte sich auch der Nettogewinn um 70,7 Prozent auf nun 32,3 Millionen Euro. In Europa hat der Geodis-Umsatz erstmals die Milliardengrenze überschritten und stieg um 7,1 Prozent auf 1,013 Milliarden Euro. Wachstumsmotoren waren die Beneluxländer, Deutschland und Osteuropa, auch wenn Geodis Deutschland 5,5 Prozent vom Umsatz wegen eines ausgelaufenen Vertrages mit IBM eingebüßte. Trotz verschärfter Internationalisierung war die Gewichtsverteilung auch im letzten Jahr noch stark vom Frankreichgeschäft geprägt: Nur ein Drittel des Konzernumsatzes wird außerhalb des Heimatmarktes erwirtschaftet. Von den knapp 3,6 Milliarden Gesamtumsatz entfielen auf Frankreich 2,5 Milliarden. Die Gruppe setzt deshalb mehr denn je auf rasches internes Wachstum durch beschleunigten Ausbau der internationalen Volumen, um dem Ziel eines „Big Global Players“ näher kommen zu können. (jb)
Jahresbilanz: Geodis mit Gewinneinbußen
SNCF-Tochter verlor 2005 in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr 5,5 Prozent des Umsatzes