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Irritationen um Bouffier-Einladung an Lärmgegner

03.01.2012 17:40 Uhr
Irritationen um Bouffier-Einladung an Lärmgegner
Der Streit um Lärmbelästigung findet kein Ende
© Foto: Martin Oeser/ dapd

Streit um Lärmbelästigung: Mainzer Oberbürgermeister kritisiert Wachstumspläne des Frankfurter Flughafens

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Wiesbaden. Die Einladung von Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) an Fluglärmgegner hat bei den Bürgerinitiativen Irritationen ausgelöst. Bouffier, der am 18. Januar mit Betroffenen über Möglichkeiten der Lärmreduzierung am Frankfurter Flughafen sprechen will, habe nur einzelne der rund 70 Initiativen eingeladen, nicht aber das Bündnis, das alle vertrete, sagte Bündnis-Sprecherin Ingrid Kopp am Dienstag. Ziel des Gesprächs müsse es sein, ein Gesamtkonzept für die Region zu finden und keine Einzellösungen.

Es seien Einladungen an etwa 15 Bürgerinitiativen mit je zwei Vertretern verschickt worden, sagte ein Sprecher der Staatskanzlei. Das Bündnis sei nicht bewusst ausgespart worden, zumal Ingrid Kopp nicht nur als Vertreterin ihrer eigenen Initiative, sondern auch als Sprecherin des Bündnisses eingeladen worden sei. Aber zur Klarstellung werde sie nun noch eine Einladung in dieser Funktion erhalten. Bouffier wolle einen Dialog führen und stelle keine Vorbedingungen.

Kopp hatte in einem offenen Brief an Bouffier den eingeschränkten Teilnehmerkreis kritisiert und die Vermutung geäußert, die Bewohner einzelner Städte sollten gegeneinander ausgespielt werden. Die eingeladenen Mitglieder des Bündnisses hätten beschlossen, als Einzel-Initiativen nicht an dem Gespräch teilzunehmen.

Der Mainzer Bürgermeister Günter Beck (Grüne) kritisierte unterdessen die Wachstumspläne des Frankfurter Flughafens als „Kampfansage an die gesamte Region". Der Betreiber Fraport habe jede regionale Bodenhaftung verloren und fühle sich als Global Player allein wirtschaftlichen Interessen verpflichtet, schrieb Beck nach Angaben der Stadtverwaltung in einem Brief an Ministerpräsident Bouffier.

Beck ist derzeit kommissarisch Oberbürgermeister der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Es gehe nicht mehr allein um die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit am Standort Frankfurt, erklärte er. „Die Fraport huldigt offenkundig der Maxime des hemmungslosen Wachstums um jeden Preis."

Die Region erleide auch deshalb den Lärmkollaps, weil Frankfurt sich in steigendem Maße als Umsteige-Airport gefalle und diese Position weiter ausbauen wolle. Beck bat daher den hessischen Ministerpräsidenten um die „Erläuterung dieser offenkundig neuen Unternehmensziele", teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit.

Die Proteste gegen den Fluglärm im Rhein-Main-Gebiet haben zuletzt stark zugenommen. Seit Oktober ist eine neue Landebahn in Betrieb, mit der die Kapazität des Flughafens erweitert wurde. (dpa) 

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