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Interview: Wieso sind Sie Bekannter Versender geworden?

02.05.2013 11:59 Uhr
Interview: Wieso sind Sie Bekannter Versender geworden?
Siegfried Pawlowski will Verzögerungen bei der Luftfracht verhindern
© Foto: Heiner Siegmund

Siegfried Pawlowski, Europa-Verantwortlicher für die Transportabläufe des US-amerikanischen Maschinenbaukonzerns Parker Hannifin, über die Vorteile der behördlichen Zulassung aus Verladersicht.

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Herr Pawlowski, wieso hat sich Ihr Unternehmen für eine Zulassung zum Bekannten Versender entschieden?
Aus mehreren Gründen. So konnten wir die im Unternehmen vorherrschenden Sicherheitsstandards überprüfen und aktualisieren. Zudem wollten wir um jeden Preis verhindern, dass sich unser derzeitiger Kundenservice ab dem 29. April verschlechtert. Dies wäre ohne den Status eines Bekannten Versenders der Fall gewesen. Dann hätten alle unsere Exportsendungen vor der Verladung in ein Flugzeug von externen Dienstleistern auf Sicherheit überprüft werden müssen. Eine Verzögerung der Laufketten wäre die Folge gewesen. Etwa bei Sendungen von Deutschland nach Shanghai, die dann nach unserer Einschätzung fünf statt wie heute drei Tage unterwegs gewesen wären. Ein weiterer Aspekt war, dass wir unsere Mitarbeiter in unseren zwölf deutschen Niederlassungen in Sachen Security sensibilisieren und ihnen diesbezüglich ihre hohe Mitverantwortung bei den täglichen Prozessabläufen verdeutlichen wollten.

Hilft Ihnen dieser Status auch, um vom Zoll zugelassener Wirtschaftsbeteiligter zu werden, was ihr Unternehmen ja anstrebt?
Und zwar doppelt. Denn ein großer Teil der für die Lizenzierung als Bekannter Versender notwendigen Maßnahmen fließt in die Vorbereitungen unserer Firma zur Zulassung als Authorized Economic Operator, den sogenannten AEO, ein. Wenn die Zollbehörden sehen, dass wir bereits den Status des Bekannten Versenders besitzen, ist dies für die umfangreiche AEO-Zertifizierung nicht unbedingt von Nachteil, denken wir.

Um als Bekannter Versender zugelassen zu werden, haben Sie eng mit DHL Global Forwarding kooperiert. Wieso haben sie das nicht in Eigenregie gemacht?
Wir hatten im Vorfeld bereits Verbindungen zu dem Unternehmen; dort kannte man unsere Produkte und Abläufe. Im Unterschied zu anderen Beratungsunternehmen kennt DHL die praktischen logistischen Prozesse und konnte diese umfangreichen Erfahrungen bei den einzelnen Schritten des Zertifizierungsprozesses mit einbringen. Wir hätten uns das alles sonst mühsam erarbeiten müssen.

Haben Kunden von Ihnen verlangt, den Bekannten-Versender-Status anzustreben?
In der Tat haben große Konzerne uns gefragt, was mit der Zertifizierung ist. Dies muss vor dem Hintergrund gesehen werden, dass sie auf jeden Fall eine von A bis Z sichere Lieferkette voraussetzten und auch kein Risiko bei den Laufzeiten der an sie adressierten Sendungen eingehen wollten. Ich darf hier beispielhaft Kunden aus der Luftfahrtindustrie und PKW-Hersteller nennen, für die wir laufend Produkte herstellen.

Zur Person: Siegfried Pawlowski ist der Europa-Verantwortliche für die Transportabläufe des US-amerikanischen Maschinenbaukonzerns Parker Hannifin. Pawlowski (Jahrgang 1949) ist gelernter Speditionskaufmann und Industriefachwirt.

Das Interview führte VR-Korrespondent Heiner Siegmund

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