Interview: Was macht man beim Truck-Grand-Prix?

Wie viele Trucks erwarten Sie in diesem Jahr zum ADAC Truck-Grand-Prix? Wir haben 1200 Stellplätze. Die Anmeldung begann im Januar über unsere Homepage. Müllenbachschleife und B3 waren in wenigen Minuten ausverkauft, das Camp auf dem B5 nach drei Wochen. 100 Oldtimer und 60 US-Trucks sind dabei. Ist das ein Zuwachs im Vergleich zu den Vorjahren oder ist die Tendenz rückläufig? Wir sind stets auf der Suche nach Flächen, um der Nachfrage gerecht zu werden. Im Jahr 2009 hatten wir 390 Fahrzeuge in drei Trucker-Camps. Heute sind es dreimal so viele Lkw in sieben Camps. Wer entscheidet, welche Lkw einen Platz bekommen und welche nicht? Einige Plätze sind für Industriepartner und Stammkunden reserviert, die von Anfang an immer dabei waren. Grundsätzlich gilt aber: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Was kosten Stellplätze durchschnittlich? Durchschnittlich 170 Euro in einem der drei großen Camps inklusive kostenfreier Nutzung der Sanitäranlagen und zwei Silber- Wochenendtickets im Wert von 122 Euro. Warum kommen Speditionen zum Ring? Spediteure und Fahrer sagen mir immer, dass die Stimmung und das Gemeinschaftsgefühl beim Truck-Grand-Prix einzigartig sei. Motorsport, Musikfestival, mit Freunden drei Tage feiern, das macht den Reiz dieser Veranstaltung aus. Für Spediteure ist es eine tolle Plattform, Kunden einzuladen und sich im Korso vor vollen Tribünen zu präsentieren. Welches Camp ist am beliebtesten? Vor zwei Jahren hätte ich klar gesagt "Müllenbachschleife", die ist Kult vor allem unter den jüngeren Truckern. Hier ist Party rund um die Uhr. Das ist aber auch der Grund, warum die Nachfrage nach dem Camp B3 stark gestiegen ist. Dort kommt man auch zum Schlafen. Außerdem ist man von dort zu Fuß schnell in der Müllenbachschleife, auf der Haupttribüne oder im Fahrerlager. Was machen die Fahrer drei bis vier Tage lang im Trucker-Camp? Sie feiern. Und wenn man sich die Auflieger anschaut, weiß man, dass nichts dem Zufall überlassen wird: Schlafstätten, Küchen, Zapfanlagen, Bars, komplette Diskotheken und Swimmingpools. Einzig die Truck-Rennen und das Festival locken die Fahrer aus ihrem Camp. Danach geht's an den Grill zurück. Gibt es angesichts der vielen Menschen oft Streit? In den Camps entstehen jedes Jahr neue Freundschaften. Somit wird der Raum für Auseinandersetzungen sehr klein. Trotz der vielen Menschen bleibt es friedlich. Kommen Sie selbst auch dazu, die Veranstaltung zu genießen? Ich genieße jede Minute. Natürlich ist es anstrengend, es jedem recht machen zu wollen und für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. Aber es ist ein absolut positiver Stress. Ich freue mich jedes Jahr, wenn sich die Camps füllen, die Musik hinter den Trucks lauter wird und der Grillgeruch durch die Camps zieht. Was gefällt Ihnen selbst am besten? Die Müllenbachschleife mit den aufgereihten Lkw und der tollen Atmosphäre. Unabhängig davon, dass ich die gesamte Veranstaltung mit all ihren Facetten faszinierend finde, begeistert mich mein Part, nämlich die Trucker-Camps, am meisten. Welches Erlebnis ist Ihnen am meisten in Erinnerung geblieben? 2012 hat es während voller fünf Tage aus Eimern gegossen. Der Korso musste abgesagt werden, da die Fahrzeuge eingesunken sind. Ich hoffe, dass wir so was nicht noch mal erleben. Vorfreude auf die große Branchenfeier Sascha Söffing ist Teamleiter Sport & Event beim ADAC Mittelrhein e.V.. Beim Int. ADAC Truck-Grand-Prix, der vom Freitag, 30. Juni, bis Sonntag, 2. Juli, am Nürburgring stattfindet, zeichnet er verantwortlich für die Organisation der Trucker-Camps und Korsos. Söffing freut sich über den wachsenden Zuspruch der Veranstaltung und genießt selbst die einzigartige Stimmung in den Trucker-Camps. mo

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