Interview der Woche

Interview der WocheVerliert DHL Freight im Konzern an Bedeutung?Sie sind seit 2011 Vorstand der DHL Global Forwarding, Freight, in der die Deutsche Post ihr Transport- und Speditionsgeschäft gebündelt hat. Keine leichte Aufgabe! Immerhin hat die Iata gerade vermeldet, dass insbesondere auf den Destinationen Europa-Asien die Luftfracht im ersten Halbjahr um 3,1 Prozent deutlich eingebrochen ist.Natürlich kann sich auch DHL Global Forwarding dieser Entwicklung nicht vollkommen entziehen, unsere Zahlen in der Luftfracht folgen da dem allgemeinen Trend der Branche. Wir stellen dies aber nur für bestimmte Industrien fest, wie im Technologiesektor. In den Bereichen Automotive, Maschinenbau, Life Science und Energiewesen legen wir noch zu. Und gerade im Seefrachtgeschäft verzeichnen wir im Moment deutliche Zuwächse, weil viele Kunden aus Kostengründen ihre Waren nun per See- statt per Luftfracht versenden. In der Seefracht dürften Ihnen aber die hohen Raten kräftig auf die Rendite schlagen! Gerade jetzt, wo sich die Express- und Logistiksparte höhere Ebit-Margen zum Ziel gesetzt haben. Der Weg ist: Wir müssen dafür zum einen unsere Prozesse effizienter ausrichten und zum anderen noch profitabler wachsen. Um das zu schaffen, nahmen wir zum Beispiel Overhead-Kosten heraus und reduzierten die Zahl unserer Regional-Büros im asiatisch-pazifischen Raum sowie in Europa, dem Mittleren Osten und in Afrika von zwei auf eines. Zudem sind wir dabei, in unserer See- und Luftfrachtsparte unsere 30 Jahre alte IT weltweit durch die neue Lösung „New Forwarding Environment“ (NFE) zu ersetzen. In Hongkong, Belgien, Kanada und Neuseeland ging unser CRM-Tool im ersten Quartal live, alle anderen Länder werden bis Ende 2012 folgen. Und in 2013/14 werden wir die gesamte IT-Infrastruktur weltweit installieren. Alles das macht uns effizienter und wird die Zusammenarbeit unserer Kunden mit uns vereinfachen. Werden Sie auch die Preise in Ihrer Sparte anheben, um noch profitabler zu werden? Grundsätzlich konnten wir die vor allem im März und April deutlich gestiegenen Frachtraten in der Seefracht an unsere Kunden weitergeben. Sollte im Herbst die Luftfracht wieder teurer werden, folgen wir mit unseren Maßnahmen auch hier wie gewohnt dem Markt. Ähnliche Prozesse und Preismaßnahmen würden auch für unsere Transporte auf der Straße gelten. Apropos Landverkehr: Täuscht der Eindruck oder verliert DHL Freight im Post-Konzern an Bedeutung und wird stattdessen das See- und Luftfracht-Geschäft forciert?Das täuscht! Der Landverkehr ist wichtig für uns. Natürlich sind im Straßentransport nicht die hohen Wachstumsraten wie in der See- und Luftfracht möglich, weil der Markt stark umkämpft ist. Aber wir wollen auch im Landverkehr weiter wachsen – vor allem in Europa und vor allem profitabel. Wir werden dafür aber nicht einen Eigenfuhrpark einrichten, trotz des Fahrermangels in Deutschland, sondern weiter mit Frachtpartnern zusammenarbeiten. ❙❚■ Eva HassaRoger A. Crook1957 geboren, Ingenieurs-Studium in Liverpool/UK und MBA. Nach diversen Positionen wechselte Crook 1988 zu DHL, durchlief dort viele Stationen und ist seit 2011 CEO Global Forwarding, Freight bei Deutsche Post DHL.Nachgefragt beiDHL Global Forwarding, Freight Deutsche Post DHL will auch in diesem Jahr wieder deutlich zulegen. Vor allem das Thema „Profitabilität“ steht 2012 auf der Agenda. Auch die Express- und Logistiksparte des Konzerns haben sich höhere Ebit-Margen zum Ziel gesetzt. Was dafür Roger A. Crook, Vorstand der DHL Global Forwarding, Freight, konkret plant, sagt er im Interview mit der VerkehrsRundschau. ehum was es geht

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