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Infener startet 20-MW-Wasserstoff-Hub in Villingen-Schwenningen

06.06.2024 13:42 Uhr | Lesezeit: 4 min
Wasserstoff-Hub, den die Infener AG in Villingen-Schwenningen bauen will
Stadt Villingen-Schwenningen und Infener geben Startschuss für den Bau eines 20-MW-Hub für die Produktion von grünem Wasserstoff
© Foto: Hadi Teherani Architects/Inferner AG

Die Infener AG beginnt den Bau eines H2-Hubs in Villingen-Schwenningen. Ab 2026 soll die Produktion von rund 2000 Tonnen grünen Wasserstoffs pro Jahr starten.

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Eine Millioneninvestition platziert Villingen-Schwenningen auf der bundesweiten Wasserstoff-Landkarte. Die Infener AG, Produzent von dezentralen und nachhaltigen Wasserstofflösungen für regionale Industriepartner, hat am Donnerstag, 06. Juni, gemeinsam mit Oberbürgermeister Jürgen Roth (CDU) den Startschuss für den Bau eines innovativen H2-Hubs in Villingen-Schwenningen gegeben. Der Hub wird auf einer Fläche von etwa 10.000 m² im Industriegebiet Salzgrube entstehen. Ab 2026 soll die Anlage sukzessive eine Elektrolysekapazität von bis zu 20 Megawatt (MW) erreichen und jährlich etwa 2000 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren.

Der Hub beginnt die Produktion im Jahr 2026 mit einer 5-MW-Elektrolysekapazität und wird über einen Zeitraum von fünf Jahren auf 20 MW hochskaliert, um den Energiebedarf der regionalen Logistik-, Verkehrs- und Industriebranche dezentral, effizient und umweltfreundlich zu decken. Das Design des Hubs wurde vom Hamburger Architektur- und Design-Büro Hadi Teherani entworfen. Die Projektbetreuung vor Ort übernimmt das Architekturbüro Schleicher. Die Investitionen für den Hub belaufen sich voraussichtlich auf 45 Millionen Euro.

Dezentralität und regionale Unabhängigkeit

Oberbürgermeister Jürgen Roth sagt: "Wasserstoff ist ein zentraler Baustein in der Energieversorgung der Zukunft. Für Städte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Dafür braucht es dezentrale Lösungen und Investitionen. Die kommende Ansiedlung des H2-Hubs ist eine solche Lösung! Sie ist konkrete Klima-Politik: für die Stadt Villingen-Schwenningen, für die Raumschaft von Schwarzwald, Alb und Bodensee. Wir freuen uns, dass Villingen-Schwenningen als Oberzentrum jetzt seine Vorreiterrolle im Bereich der Produktion und Versorgung von Wasserstoff forcieren kann."

Vor dem Hintergrund, dass die Industrieregion voraussichtlich vor dem Jahr 2040 nicht an die überregionale Wasserstoffpipeline angebunden wird und aktuelle Studien den Wasserstoffbedarf bis zum Jahr 2030 68 Prozent höher einschätzen (ca. 94-125 TWh) als 2023 erwartet (56 TWh), sind Dezentralität und regionale Unabhängigkeit wesentliche Bestandteile der regionalen Wasserstoffstrategie. Infener CEO und Co-Founder Joel Vogl erklärt: "Unser Hub nutzt die überschüssige erneuerbare Energie in Villingen-Schwenningen, um grünen Wasserstoff zu produzieren und direkt vor Ort für industrielle Prozesse oder die Verkehrsbranche bereitzustellen. Damit bieten wir eine maßgeschneiderte Ergänzung zu zentralen Wasserstoffversorgungssystemen und ermöglichen es der regionalen Industrie, zeitnah und effektiv zu dekarbonisieren - und gleichzeitig das Stromnetz zu entlasten."

Energie aus der Region

Auch die Abwärme aus dem Wasserstoff-Produktionsprozess, der Elektrolyse, wird als Energiequelle für Wärmenetze oder Industrieprozesse nutzbar sein. Der ebenfalls bei der Elektrolyse anfallende hochwertige Sauerstoff wird vor allem für die Oxyfuel-Verbrennung eingesetzt und hilft dabei, Industrieprozesse effektiver zu dekarbonisieren. Die Energie für den Betrieb der Anlage wird aus Direktverträgen mit Betreibern (PPAs) von Wind- und Photovoltaikanlagen in der Region geliefert. Bereits jetzt konnten potenzielle Abnehmer aus der regionalen Logistik- und Industriebranche, darunter der Logistiker Noerpel, gewonnen werden. Dieser plant den grünen Wasserstoff zur Betankung von H2-Truck- oder -Bus-Flotten einzusetzen. Der Verkehrsverbund Move unterstützt das Projekt.

Der H2-Hub in Villingen-Schwenningen wird einen Beitrag zur Dekarbonisierung regionaler Logistik- und Industrieunternehmen leisten und stellt für Infener einen weiteren Meilenstein im Ausbau des grünen Wasserstoffmarktes dar, der die lokale Wertschöpfung nachhaltig stärkt. Erst vor kurzem hat Infener den Baubeginn für einen weiteren Hub in Neumünster angekündigt. Die EU-Wasserstoffstrategie sieht bis 2030 die Installation von Elektrolyseuren mit einer Leistung von mindestens 40 Gigawatt vor. 

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