Warschau. Der Polen-Chef des global agierenden Logistikkonzerns DSV Road, Piotr Krawiecki, rechnet damit, dass im Jahr 2016 die Kosten für den Straßentransport um vier bis fünf Prozent steigen werden – unabhängig von den derzeit recht niedrigen Benzin- beziehungsweise Dieselpreisen. Diese Verteuerung werde sowohl innerpolnische als auch Frachtfahrten von Polen ins Ausland betreffen.
Im vergangenen Jahr ist der polnische Export von Waren deutlich stärker gestiegen als der Import. Dies führte dazu, dass erstmals seit dem Ende des Kommunismus 1989 die Ausfuhren die Einfuhren überwiegen und kein Defizit in der Handelsbilanz auftaucht. Die nach wie vor gute Konjunktur in Polen führe aber auch zu Engpässen beim Transport – besonders zu den Spitzenzeiten wie etwa zwischen Ende Oktober und Anfang November wurden bereits in diesem Jahr Fahrzeuge knapp. Daher seien auch steigende Preise zu erwarten.
Krawiecki geht davon aus, dass die Herausforderung 2016 noch größer werden wird, auch weil immer mehr Lkw und Fahrer für Kurse innerhalb der EU gebraucht werden. Logistiker und Speditionen müssen daher schnell Lösungen finden, so der Experte, um dem steigenden Bedarf mit neuen, adäquaten Fahrzeugen zu entsprechen. Sonst drohe eine Verschlechterung der Qualität und mittelfristig dann auch ein Schaden für die Logistik-Branche. (mk)