Immer leichter, sicherer und flexibler

Neue Tankform beim Rohr-Anhängerzug für Norwegen. Der LKW fasst 22.500 Liter, der Trailer 26.000 Liter Immer leichter, sicherer und flexiblerUnterschiedliche Herausforderungen bei Tank und Silo: Während die Tankfahrzeuge weiterhin leichter und spezieller werden, kämpft die Silo-branche mit häufigeren Produktwechseln und der damit verbundenen Reinigung.Das Ohr am Kunden zu haben, ist extrem wichtig", erklärt Magyar-Deutschland-Chef Karl-Heinz Böttche. "Denn die Verlader geben die Lieferzeiten und -bedingungen vor, und die Transporteure richten sich danach – ohne zu murren." Das führt zu immer leichteren Fahrzeugen, die vor allem im Silobereich immer flexibler werden müssen. Bei den Mineralölfahrzeugen geht der Trend zum Zylinder, in Osteuropa wird dagegen weiterhin gern der Koffer geordert. "Die Vorteile der einen Bauweise sind die Nachteile der anderen", stellt Schwarzmüller-Mann Thomas Schmalzer fest: "Unser Koffer punktet mit niedrigerem Schwerpunkt und einem etwas besseren Handling, während der Zylinder beim Rollover weniger Angriffsfläche bietet und die Gefahr von Leckagen somit theoretisch geringer ist."Bessere Straßenlage dank neuer FormDie Formfrage stellt man sich auch bei Rohr und Schrader, wo man die Lehre vom reinen Zylinder durch Abflachungen im vorderen Bodenbereich mit dem Ziel verlässt, mehr Volumen zu bieten und den Schwerpunkt nach unten zu bringen. Die zylindrisch-elliptische Form der Auflieger übertrug Rohr jetzt auch auf den Hängerzug. Die Versteifungselemente rückte man weiter auseinander, was Gewicht spart. Weitere Pfunde rechnete man aus den Anbauteilen heraus. Der neue Anhänger baut im Vergleich zu einem Koffer gleichen Inhalts um einen halben Meter kürzer. Im Grenzbereich wollen die Rohr-Mannen eine deutlich bessere Beherrschbarkeit des Zuges ausgemacht haben, da die neue Bauform einen tieferen Schwerpunkt aufweist und das Kippverhalten jetzt "linear" ablaufen soll – was im täglichen Einsatz hoffentlich nie jemand testen muss. Für Norwegen entwickelte man eine Vierkammerversion mit 50 Tonnen Gesamtgewicht. Der Kunde orderte das Dezidata-Peilstabsystem und eine Schlauchtrommel im Heckschrank. Die Anhängerverbindungsleitung führte man mit Pantograf aus. Während die Ölgesellschaften weiterhin spezielle Anforderungen ausschreiben, beobachtet Exportmanagerin Vanessa Latte vom französischen Hersteller Magyar bei Bitumen, Milch, Wein und Säften eine Tendenz hin zu preisgünstigen Serienprodukten. Bei Druck- und Gefahrguttanks ordern aber auch Magyar-Kunden eher Spezielles, ebenso bei Tankcontainern und Wechselbehältern, wo auch Van Hool stark ist. Wer hier günstige Serienprodukte sucht, muss allerdings verstärkt auf chinesische oder südafrikanische Produkte ausweichen. Das Wachstum schultert Magyar mittlerweile auch mit einer deutschen Fertigung, die auch die Abo-Magyar-Milchsammler baut. "Damit haben wir einen direkteren Draht zum deutschen Kunden, der sich so auch Abholwege spart", begründet Magyar-Deutschland-Chef Karl-Heinz Böttche diesen Schritt. Den Zukunftsthemen Einzelradaufhängung und Kohlefaser stehen die Franzosen eher abwartend gegenüber. Trotzdem spielt Gewicht eine entscheidende Rolle. Auch bei Magyar wurden die Edelstahltanker leichter. Container und Wechselbehälter wurden im Detail überarbeitet. "Der Trend zum Container ist ungebrochen. Hier dürfte auch die Schiene noch für einige Überraschungen gut sein", orakelt Böttche. Neues auch bei den Silos: Spitzer liefert die Silofahrzeuge zum neuen so genannten "Siloadmax-System", das vor allem die Umschlagzeiten drastisch reduzieren soll (siehe auch neue Produkte, S. 53). Daneben experimentiert man mit Leichtbau-Kohlefaserbehältern. Nach der Studie auf der IAA baute man laut Marketing-Leiterin Tabea Ludwig zehn Fahrzeuge auf, die jetzt im Feldversuch laufen. Außerdem fordern die Kunden mehr und mehr Flexibilität bezüglich eines Produktwechsels. Bei den Silos zählt FlexibilitätDann muss das Silo sauber sein. Im Zuge der Aktualisierung der Lebensmittelhygienevorschrift hat FFB eine neue Edelstahl-Auflockerungsschüssel für die liegenden Eutersilos entwickelt. Die neue Schüssel wird an den Euterkonus angeflanscht, dass der aus der VA-KIP-Schüssel bekannte VA-Schlitzauflockerungseinsatz zwischengeklemmt werden kann. Um das Waschen der Luftkammer möglichst einfach zu halten, wurde der Zugang zur Schlitzauflockerung mit einer Storz-C-Kupplung ausgerüstet. Wie bei der Silo-Kippschüssel wurde das Rückschlagventil innen bündig gestaltet. Das erleichtert die Nassreinigung und vereinfacht auch den Einsatz bei anderen Transporten, wo man großen Wert auf die Reinigung legt.Die Reinigung erleichtert auch das neue Viermatten-Schnellwechsel-System von Fischinger. Mit wenigen Handgriffen löst man vier Konussegmente, kann sie entnehmen, reingen und wieder einbauen. Das patentierte System setzte man im eigenen Fuhrpark ein und will damit neben der höheren Sauberkeit auch eine erhebliche Zeitersparnis bei Reinigungs- und Trocknungsarbeiten eingefahren haben. Auch das Entladen soll jetzt deutlich schneller gehen, ganz zu schweigen von den Standzeiten beim Mattenwechsel. Pro Reinigung kann man laut Fischinger so bis zu einer Stunde sparen. Denn die Silos sollten künftig nicht nur sauber, sondern rein sein. ❙❚■ Gregor Soller

Immer leichter, sicherer und flexibler

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