Zwar haben sich die Wirtschaftsaussichten im Zuge erwarteter staatlicher Mehrausgaben zunächst etwas aufgehellt, doch von einem Aufschwung kann noch keine Rede sein. Das zeigt die aktuelle Herbstprognose des IfW Kiel. Demnach dürfte die Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr weitgehend stagnieren: für das Bruttoinlandsprodukt wird nur ein geringes Plus von 0,1 Prozent erwartet (Sommerprognose: 0,3 Prozent). Für die Jahre 2026 und 2027 prognostizieren die Forscher Zuwächse von 1,3 Prozent (2026, zuvor 1,6 Prozent) und 1,2 Prozent (2027).
Konjunktur bleibt ohne Strukturreformen schwach
„Die Triebkräfte für einen selbsttragenden Aufschwung sind weiterhin schwach“, betont IfW-Konjunkturchef Stefan Kooths. „Ohne ambitionierte Strukturreformen dürften die fiskalischen Impulse über konjunkturelle Strohfeuereffekte kaum hinauskommen.“
US-Handelspolitik und China belasten deutsche Exporte
Dämpfend für den Welthandel und damit die deutsche Exportwirtschaft wirke nach wie vor die restriktive Handelspolitik der US-Regierung, so das IfW Kiel. „Auch die zunehmende Konkurrenz durch chinesische Produkte auf den Absatzmärkten macht den deutschen Exporteuren zu schaffen“, erklärt Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel. Gleichzeitig gingen die chinesischen Einfuhren deutscher Waren zurück.
Nur leichte Zuwächse bei den Exporten ab 2026
Insgesamt dürfte es im laufenden Jahr – trotz des kräftigen Jahresauftakts – lediglich eine Seitwärtsbewegung der deutschen Exporte geben. In den Jahren 2026 und 2027 werden die Exporte dann um 0,6 bzw. 1,3 Prozent zulegen, prognostiziert das IfW Kiel.