Als „dramatisch“ bezeichnete Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) die neuen Arbeitsmarktzahlen. „In den vergangenen zwölf Monaten – Juni 2024 bis Juni 2025 – sind knapp 43.000 Arbeitsplätze im Großhandel verloren gegangen. Dieser drastische Rückgang ist ein alarmierendes Signal für uns und ein Ausdruck der massiven Nachfrageschwäche. Es zeigt, wie sehr auch mittelständische Unternehmen betroffen sind“, sagte Jandura.
Deutschland verliert seine Wettbewerbsfähigkeit
Jandura mahnte schnelle Reformen an, die den Standort wieder stärken und forderte: „Runter mit den Sozialversicherungsbeiträgen, weniger unnütze Berichtspflichten und Entlastung bei den Energiekosten. Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, drohen weitere Verluste und die Schwächung des Standorts Deutschland wird zunehmen. Wir sind immer weniger flexibel und immer weniger wettbewerbsfähig.“ Eine Reduzierung der Sozialversicherungsbeiträge auf 40 Prozent würde Beschäftigung sichern und Unternehmen entlasten, so Jandura weiter.
Abbau von Berichtspflichten
Er forderte weiter einen konsequenten Abbau von Berichtspflichten. Eine solche Deregulierung würde den Betrieben wieder mehr Zeit fürs Geschäft lassen. Dazu müsse es eine spürbare Entlastung bei den Energiekosten und Steuern für alle Unternehmen, auch den Mittelstand, geben. „Nach zehn Jahren des Stillstands und immer neuen Berichtspflichten hat sich unsere Situation extrem verschlechtert“, sagte Jandura. „Wir brauchen endlich entschlossenes Handeln. Mut zur Veränderung. Und diese Veränderungen hätten unmittelbare positive Folgen auf die Wirtschaft.“ Deutlich sprach er sich gegen Steuererhöhungen aus, wie sie etwa die SPD fordert, dies sei „wirklich das letzte, was dieser Standort gebrauchen kann“, so Jandura.