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Ifo-Institut: Deutsche Unternehmen hängen an globalen Lieferketten

10.08.2021 11:07 Uhr
Lkw Straße
Deutsche Unternehmen setzen nach wie vor auf globale statt nationale Lieferketten, das fand das Ifo-Institut in einer Umfrage heraus
© Foto: lassedesignen/stock.adobe.com

Trotz des neuen Lieferkettengesetzes bevorzugen deutsche Unternehmer den globalen Beschaffungsweg und die damit verbundenen Auflagen.

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München. Nur wenige Unternehmen in Deutschland setzen trotz der Corona-Pandemie auf neue nationale Lieferketten und wollen die globale Beschaffung ersetzen. Das geht aus einer ifo-Studie für die Konrad-Adenauer-Stiftung hervor. Von 5.000 befragten Unternehmen will nur jedes zehnte Unternehmen in Zukunft vermehrt auf heimische Lieferketten setzen.

Dieser Trend zieht sich durch alle Wirtschaftssektoren. Großunternehmen setzen auf eine größere Anzahl an Zulieferern, während kleine und mittelständische Unternehmen mehr Lagerhaltung planen. In der Industrie haben 44 Prozent der Unternehmen vor, ihre Beschaffung zu ändern.

Die Studie ergab auch, dass eine Rückverlagerung der Produktion nach Deutschland oder ins nahe gelegene Ausland zu hohen Wohlstandsverlusten führen würde. Gleiches gilt für die Rückverlagerung der Produktion zu europäischen Nachbarn. In diesem Fall würde die deutsche Wirtschaftsleistung um 4,2 Prozent sinken.

Damit wird deutlich, dass „eine politisch gesteuerte, umfassende Umorganisation der Lieferketten deutscher Unternehmen nicht nur unnötig wäre. Ein solches Reshoring wäre darüber hinaus für Wirtschaft und Gesellschaft immens kostenintensiv“, stellt Jan Cernicky fest, Experte für internationalen Handel und Wirtschaft bei der Konrad-Adenauer-Stiftung.

„Besonders kleinen und mittleren Unternehmen fällt eine stärkere Diversifizierung ihrer Lieferbeziehungen oft nicht leicht. Für sie ist es häufig mit verhältnismäßig großem Aufwand verbunden, Geschäftsbeziehungen mit mehreren ausländischen Zulieferern aufzubauen und zu koordinieren. „Eine mittelstandsfreundlichere Ausgestaltung von Handelsabkommen kann einen wichtigen Beitrag zu robusteren Lieferketten leisten“, sagt Andreas Baur, Co-Autor der Studie. Eine Vereinfachung und Harmonisierung von Ursprungsregeln würde beispielsweise kleinen und mittleren Unternehmen die Nutzung von Freihandelsabkommen deutlich erleichtern und auf diese Weise neue Möglichkeiten zur Diversifizierung eröffnen. (ste)

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