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Historie: Ende der Ära Tempelhof

04.11.2008 15:01 Uhr
Anflug auf Tempelhof (Bild: Berliner Flughäfen / Archiv)

Berlins legendärer Flughafen hat für immer seine Tore geschlossen: Rückblick auf ein Stück Hauptstadtgeschichte - mit Bildergalerie

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Berlin. Mit Tempelhof verbinden die Berliner nicht nur das Fliegen von A nach B. Auf dem Flughafen der Hauptstadt wurde Luftfahrtgeschichte geschrieben, und für den eingeschlossenen Westteil der Stadt war der Airport ein Tor zur Welt: Stars und politische Hoffnungsträger landeten dort, die "Rosinenbomber" versorgten die Stadt während der Berlin-Blockade. Jetzt hat der berühmte Airport seine Tore für immer geschlossen. Ein Rückblick auf die wichtigstne Daten aus der Flughafengeschichte:

- 1923: Eröffnung des Flughafens. Zuvor hatte es einen ersten Linienflug mit vier Passagieren nach München gegeben. - 1926: Die weltweit erste Nachtflugverbindung für Passagiere führt von Tempelhof nach Königsberg mit Weiterflug nach Moskau. - 1928: Hermann Köhl unternimmt den ersten Transatlantikflug von Ost nach West. - 1936: Sportler und Touristen landen zu den Olympischen Spielen in Berlin in Tempelhof. Der Bau des neuen Flughafengebäudes beginnt, es wird nicht ganz fertig. Nach Kriegsausbruch folgt 1940 ein Baustopp. - 1945: Sowjetische Truppen besetzen Tempelhof, später übernehmen Amerikaner den Flughafen. Nach dem Krieg dürfen nur Flugzeuge der Westalliierten USA, Frankreich und USA nach West-Berlin fliegen. - 1948/49: Während der sowjetischen Blockade Berlins versorgen die Alliierten den Westteil der Stadt aus der Luft. Auch Gatow und der eigens eröffnete Flugplatz Tegel werden angeflogen, aber Tempelhof wird zum Symbol der "Luftbrücke". Danach wird Tegel ausgebaut. - 1951: Das US-Kommando übergibt Tempelhof in zivile Verwaltung. Vor dem Gebäude wird das Luftbrückendenkmal von Eduard Ludwig enthüllt - die Berliner nennen es "Hungerharke". - 1954: Mit 671.555 Fluggästen belegt Tempelhof in Europa Platz drei hinter London und Paris. - 1959-63: Ausbau der Fluggast-Abfertigungshalle. - 1975: Pan Am und British Airways ziehen zum neuen Flughafen Tegel um, dort gibt es längere Pisten für Düsenjets. Zivile Linienflüge gehen fortan nur noch nach Tegel. Tempelhof wird vor allem militärisch genutzt, vereinzelt für Staatsgäste und Geschäftsleute. - 1990: Im Zuge der Wiedervereinigung erhalten die deutschen Behörden die Lufthoheit über Berlin. Erstmals landen deutsche Geschäfts- und Privatflieger in Tempelhof. - 1994: Die Berliner Flughafenholding verkündet, sie wolle Tempelhof zum 31. Mai 1997 schließen - der Startschuss für ein jahrelanges politisches und juristisches Gezerre um den Flughafen. - 1996: Der Bund, Berlin und Brandenburg einigen sich auf Schönefeld als Standort des künftigen Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg International (BBI). Tempelhof soll schließen, wenn die Baugenehmigung für den BBI rechtskräftig ist. Tegel soll geschlossen werden, wenn der neue Airport öffnet. - 2004: Der Senat plant die Schließung zum 30. Oktober 2004. Die Tempelhofer Fluggesellschaften verhindern das in einem Eilverfahren. - 2006: Die Luftfahrtbehörde beschließt, Tempelhof erst im Oktober 2007 zu schließen. Die Tempelhofer Fluggesellschaften klagen erneut. Nach einem Kompromissvorschlag des Oberverwaltungsgerichts soll Tempelhof ein Jahr später schließen, nämlich Ende Oktober 2008. - 2008: Tempelhof ist Thema des ersten Volksentscheids: Rund 530.000 Berliner votieren für die Offenhaltung - zu wenig: knapp 610.000 Stimmen wären nötig gewesen. (dpa/stb) Historische Fotos des Flughafens sind am Ende dieser Seite in einer Bildergalerie zu finden. Schauen Sie rein!


Historie: Der Berliner Flughafen Tempelhof

Historie: Der Berliner Flughafen Tempelhof Bildergalerie

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