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HHLA-Teilprivatisierung: Geduld der Hafenfirmen ist aufgezehrt

22.02.2007 13:57 Uhr
stapelfeldt
Hans Stapelfeldt, geschäftsführender Gesellschafter der Hamburger Firma Stapelfeldt Transport GmbH (Bild: Arndt)
© Foto: eha

VSH-Vorsitzender Stapelfeldt kritisiert Stillstand im Hamburger Hafen: Spediteure und Transportunternehmen erleiden durch Gewerkschaftsproteste Verluste

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Hamburg. Die anhaltende Auseinandersetzung über die Zukunft der stadteigenen Hamburger Hafen - und Logistik AG (HHLA) schlägt inzwischen auch auf das Klima im größten deutschen Universalhafen durch. In einem Brief an seine Kunden und Geschäftspartner, der der VerkehrsRundschau vorliegt, hat sich Hans Stapelfeldt, geschäftsführender Gesellschafter der Hamburger Firma Stapelfeldt Transport GmbH, zu Wort gemeldet. Darin kritisiert der Unternehmer, der zudem Vorstandsvorsitzender des Verbandes Straßengüterverkehr und Logistik Hamburg (VSH) ist und der als Kuratoriumsmitglied der Logistik- Initiative Hamburg angehört, die Form des „Dialogs“ über die HHLA-Zukunft. Konkret: Dass aufgrund einer erneuten Konzernbetriebsversammlung am Donnerstag in dem größten Umschlagbetrieb – und damit in weiten Teilen – des Hamburger Hafens die Räder stillstehen, strapaziere die Geduld und die Solidarität der anderen Unternehmen. Stapelfeldt wörtlich: „Jetzt wird der Spannungsbogen erneut an die Grenzen geführt." Vorab hatte die HHLA mitgeteilt, dass frühestens ab 19 Uhr wieder LKW an ihren drei großen Terminals abgefertigt werden. Durch diese Aktionen – der letzte HHLA-Protest fand Mitte Dezember 2006 statt – entstünden den „Spediteuren, Transportunternehmern, Lagerhaltern, Importeuren und Logistikern im Hafen-Hinterland" hohe materielle Ausfälle. Wörtlich stellte Stapelfeldt fest: „Wenn Solidarität 2007 heißt, dass die Interessen einer Arbeitnehmergruppe auf Kosten einer anderen Arbeitnehmergruppe durchgesetzt werden, muss ich meine Definition von einem sozial ausgewogenen Dialog zum Wohle des Hamburger Hafens und der Sicherung aller Arbeitsplätze neu überdenken." Um hinzuzufügen: „Doch, ehrlich gesagt - das möchte ich gar nicht." Der Transportunternehmer ruft „alle Verantwortlichen" in dem HHLA-Teilprivatisierungsprozess dazu auf, „ihre Dialoge dort zu führen, wo sie hingehören". Zudem sollten sie „bei der Wahl der Maßnahmen Weitsicht und Verantwortung zeigen", so dass „Dritte und das Image des Hamburger Hafens nicht weiter" belastet würden. Indes haben führende Gewerkschafter sowie Angehörige des HHLA-Konzernbetriebsrates auf der Kundgebung im Hamburger Congress Center (CCH) noch einmal klargestellt, dass sie gegen eine Teilprivatisierung des Unternehmens sind. Verdi Landes-Chef Wolfgang Rose sagte: „Der Hafen ist nicht das Privateigentum von Ole von Beust, sondern das Herz dieser Stadt. Wir werden nicht zulassen, dass fremde Mächte oder das internationale Finanzkapital sich die Lebensader Hamburgs unter die Nägel reißen und damit ihre Geschäfte machen." Im Anschluss an die Versammlung werden sich die Mitarbeiter in einem Demonstrationszug durch die Stadt bewegen, der mit einer Schlusskundgebung vor dem HHLA-Stammsitz in der Speicherstadt endet. (eha)

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