Hart am Wind

Entwicklung des Güterkraftverkehrs* insgesamtHart am WindMehr Güter, mehr Tonnenkilometer, mehr Konkurrenz im grenzüberschreitenden Verkehr mit Osteuropa: Die Zahlen des KBA-Jahresberichts sprechen eine eindeutige Sprache.Eine weiterhin steigende Transportleistung, deutsche LKW, die zunehmend umweltfreundlicher werden und ein hart umkämpfter grenzüberschreitender Verkehr – das sind die drei für die Transportbranche relevanten Kernaussagen des jetzt veröffentlichten Jahresberichts des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA). Demnach hat sich das schon 2006 abzeichnende Wachstum bei der beförderten Gütermenge mit deutschen LKW (mehr als 3,5 Tonnen Nutzlast und Sattelzugmaschinen) im vergangenen Jahr fortgesetzt: Mit einer geschätzten Transportmenge von knapp 3100 Millionen Tonnen und einer Beförderungsleistung von 348 Milliarden Tonnenkilometern (tkm) zog der Güterkraftverkehr um 4,9 beziehungsweise 5,5 Prozent an. Damit erreichte die transportierte Gütermenge – nach einem Rückgang seit dem Jahrtausendwechsel – erstmals wieder das Niveau von 1999. Auch die Beförderungsleistung nahm im Vergleich zum Indexjahr 1999 mit 25 Prozent deutlich zu – Indiz dafür, dass die Gütermengen über wesentlich längere Strecken transportiert werden.Der Anteil deutscher LKW am grenzüberschreitenden "Ost-Verkehr" liegt unter zehn ProzentEine Entwicklung, die sich mit der Zunahme des grenzüberschreitenden Verkehrs deckt. Hier rechnet das KBA, im Vergleich zu 2006, mit voraussichtlichen Steigerungsraten von plus 10,2 Prozent bei der Transportmenge und einem Plus von 4,8 Prozent bei der Beförderungsleistung. Nicht weniger beeindruckend ist die Veränderung gegenüber dem Indexjahr 1999: Transportmenge und Tonnenkilometerleistung legten um 77 Prozent beziehungsweise 60 Prozent zu. Mit Frankreich wurden im Jahr 2006 die höchsten Beförderungsleistungen (25,6 Milliarden tkm) erbracht, in den "Top Ten" folgen die Niederlande und Italien (jeweils 24,7 Mrd. tkm), Spanien (24 Mrd. tkm), Polen (17,8 Mrd. tkm), Österreich (15,3 Mrd. tkm), Belgien (4,8 Mrd. tkm), die Tschechische Republik (9,8 Mrd. tkm), Rumänien (9,6 Mrd. tkm) und Dänemark (6,8 Mrd. tkm). Auffallend ist, so das Bundesamt, dass der gesamte grenzüberschreitende Verkehr zu Rumänien, Polen, Portugal, Slowenien und der Tschechischen Republik beinahe ausschließlich mit Fahrzeugen aus diesen Staaten bestritten wird, die Marktanteile deutscher Fahrzeuge liegen hier deutlich unter der 10-Prozent-Marke. Auch am Verkehr von und nach Ländern wie Finnland, den baltischen Staaten, Bulgarien oder Griechenland sind deutsche Fahrzeuge mit einem Anteil von weniger als 20 Prozent eher gering beteiligt. Ihre Dominanzen behaupten deutsche LKW hingegen im grenzüberschreitenden Verkehr mit Schweden (Marktanteil 67,9 Prozent) und Frankreich (60,9 Prozent). Unter der 50-Prozent-Marke liegen die Verkehre deutscher Fahrzeuge mit Belgien (47,9 Prozent), Norwegen (43,7 Prozent), Groß-britannien (41,8 Prozent) oder Italien (38,3 Prozent). Verkehre, die in zunehmendem Maße mit umweltfreundlicheren Fahrzeugen bewältigt werden: Der Anteil der schadstoffärmsten Fahrzeuge erhöhte sich seit 2005 weiter zulasten der Fahrzeuge mit schlechteren Emissionswerten. 2007, so das KBA, wird der Anteil von Euro-4-, Euro-5- und besseren Fahrzeugen einen Wert von 22 Prozent erreichen. ❙❚■ Timour Chafik

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