Hamburg. Eine möglichst umgehende Anpassung der Fahrrinnen von Elbe und Weser hat erneut die deutsche Reederei-Gruppe Hapag-Lloyd AG angemahnt. Es gehe hier „um ein Stück Zukunftssicherung“, so das Vorstandsmitglied Adolf Adrion. Er verwies in Hamburg darauf, dass „die Zahl der Großschiffe, die die wichtigen Umschlagplätze anlaufen, weiter ansteigen wird“. So verfüge die Fahrrinne der Elbe heute über einen gezeitenunabhängigen Tiefgang von 12,80 Meter, während es im Falle von Bremerhaven 12,50 Meter sind. Schon heute könnten daher die beiden großen deutschen Universalhäfen an Elbe und Weser von den so genannten Panmax-Containerfrachtern „nicht mehr voll abgeladen ungehindert“ angesteuert werden. Vielmehr müssten die schiffe entsprechende Tide-Fenster mit erhöhtem Wassersstand ausnutzen, um auf dieser Welle in die Häfen zu gelangen. Adrion: „Unser jüngster Neubau, die Kyoto Express, mit 8750 TEU hat einen Tiefgang von 14,50 Meter.“ Ausdrücklich lobte Adrion die Leistungen der Hafenunternehmen an Elbe und Weser, was die Anstrengungen beim Ausbau ihrer Terminal-Anlagen betrifft. In beiden Häfen gebe es daher erfreulicherweise „noch keine Engpässe bei der Terminalkapazität“. Doch dürften die Anstrengungen nicht verringert werden, weil gerade der Containerverkehr weiter rasant wachse. Für viele andere Hafenstandorte der Welt zeichneten sich jedoch immer deutlichere Engpässe ab, und zwar sowohl bei den Terminals als auch bei der Hinterland-Infrastruktur. Hapag-Lloyd habe 2005 verstärkt darauf hingewirkt, die Fahrpläne umzustellen und auch Häfen mit freien Kapazitäten intensiver einzubeziehen. (eha)
Hapag-Lloyd: Elbe und Weser-Vertiefung als Zukunftssicherung
Ungehinderter Zugang für Panmax-Containerfrachter: Reederei erwartet steigene Anzahl an Großschiffen