Lübeck. Der inzwischen beendete, fast sechswöchige Arbeitskampf in der finnischen Papierindustrie hat auch in der Hafengruppe Lübeck seine Spuren hinterlassen. Mit rund 13,56 Millionen Tonnen lag das Halbjahresergebnis der Hafengruppe um fast 2,2 Prozentpunkte unter der Gütermenge des entsprechenden Vorjahresvergleichszeitraums, teilte die Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG), Marktführer vor Ort, heute mit. Über ihre Anlagen gingen im Berichtszeitraum rund 12,23 Millionen Tonnen (minus drei Prozent). Auf den LHG- Terminals wurden dabei fast 1,4 Millionen Tonnen Papier umgeschlagen, was einem Rückgang von 14 Prozentpunkten gegen dem ersten Halbjahr 2004 entspricht. Einen Rückschlag musste das Unternehmen auch beim kombinierten Ladungsverkehr Lkw/Schiff verzeichnen. Konkret wurden 368 000 Frachtsendungen (LKW und Trailer) umgeschlagen, ein Rückgang um 1,5 Prozent. Besonders im unbegleiteten LKW-/Trailer-Verkehr von und nach Osteuropa (per Ro/Ro-Fähre) gab es einen spürbaren Mengenrückgang, der LHG-Geschäftsführer Manfred Evers erheblich verärgert: „Vor allem durch günstige Dieselpreise in Osteuropa und die Billiglöhne der Fahrer findet eine zwar geringfügige, aber spürbare Verlagerung vom See- auf den Landweg statt.“ Evers kritisiert in diesem Zusammenhang auch eine verfehlte EU-Verkehrspolitik. Die Folge seien „massive Wettbewerbsverzerrungen“. Der „umweltfreundliche Seeverkehr gerät ins Hintertreffen“, warnt Evers, wenn nicht schnell gegengesteuert werde. Einen kleinen Lichtblick gibt es für die LHG trotzdem: Der Neufahrzeugumschlag stieg in der Berichtsperiode um 13 Prozent auf 88.000 Fahrzeuge. (eha)
Hafen Lübeck vermeldet Umschlagrückgang
Wochenlanger Streik in Finnland verhagelt die Umschlagbilanz des Ostseehafens im ersten Halbjahr