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Hafen Hamburg: Feeder-Verkehrsaufkommen zieht wieder an

09.11.2010 12:11 Uhr
Hafen Hamburg: Feeder-Verkehrsaufkommen zieht wieder an
Kurs Hamburg: Feeder-Schiffe steuern den Elbe-Hafen wieder vermehrt an
© Foto: Eckhard-Herbert Arndt

Im Nord-Ostsee-Kanal spürt man die Veränderungen – Binnenschiff soll künftig ebenfalls durch die Hamburger Feeder Logistik Zentrale (begleitet werden

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Hamburg/Kiel. Nach den herben Verlusten bei den Feeder-Verkehren im vergangenen Jahr spürt der Hamburger Hafen in diesem für ihn sehr bedeutenden Marktsegment wieder einen kräftigen Rückenwind. Das erklärte Julia Boden, Leiterin der Feeder-Logistik Zentrale (FLZ), der VerkehrsRundschau. Ihre Bewertung ergänzt damit die seitens der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord (WSD Nord) in Kiel gemachte Beobachtung, wonach die Container-Feeder-Verkehre im Nord-Ostsee-Kanal (NOK) in diesem Jahr wieder deutlich anzögen. WSD Nord-Dezernatsleiter Schifffahrt, Jörg Heinrich, teilte mit, dass in den zurückliegenden neun Monaten vor allem bei Containerschiffen mit mehr als 1000 Standardcontainern (TEU) ein kräftiger Mengenzuwachs zu verzeichnen sei. Insgesamt nutzten den rund 100 Kilometer langen, künstlichen Wasserweg 23.586 Schiffe unterschiedlicher Größenordnung, und zwar sowohl im reinen Transit- als auch im Teilstreckenverkehr (Vorjahr: 22.349 Frachter).

„An den Containerterminals im Hamburger Hafen werden mehr größere Container-Feederschiffe abgefertigt", führte Boden weiter aus. Habe sich im Krisenjahr 2009 das durchschnittliche Feederschiff noch bei rund 800 TEU bewegt, „sind es jetzt 1000 bis 1100 TEU". Ein Problem für die Feeder-Reeder sei, dass Schiffe dieser Größenordnung inzwischen wieder knapper geworden seien, was sich unter anderem in der Entwicklung der Charterpreise widerspiegle.

Boden zufolge leiste die FLZ auch einen Beitrag dafür, dass Hamburg bei den Feeder-Verkehren wieder auf Erfolgskurs liegt. „Die für den Hafen wichtigen Spezialanbieter wie Teamlines oder Unifeeder haben wiederholt erklärt, dass sich dank dieser Einrichtung die Feeder-Abläufe im Hamburger Hafen erheblich verbessert haben." Ähnliche, anerkennende Äußerungen hat auch die Hafen Hamburg Marketing (HHM) aufgenommen, bestätigte HHM-Vorstand Claudia Roller der VerkehrsRundschau. Aktuell zählt der Hamburger Hafen 60 unterschiedliche Feeder-Dienste. Sie sorgen für rund 160 Schiffsanläufe pro Woche. Zum Vergleich: 2009 zählt Hamburg noch 45 Feeder-Dienste.

Auf dem NOK sind die Feeder-Schiffe der sogenannten „Verkehrsgruppe" vier und fünf zugeordnet, das heißt sie weisen Gesamtlängen zwischen 120 bis 210 Meter (Gruppe fünf) auf. Während Frachter der Verkehrsgruppe vier zwischen Januar und September hinsichtlich ihrer Anzahl um 17 Prozent zulegten, waren es bei der Verkehrsgruppe fünf insgesamt 14 Prozent. Jörg Heinrich: „Monatlich fahren gut 500 Schiffe der Verkehrsgruppe vier beziehungsweise knapp 300 Schiffe der Verkehrsgruppe fünf durch den NOK."

Pilotversuch mit Binnenschiffen

Bei der FLZ arbeitet man indes mit Hochdruck daran, neben Feedern auch Containerbinnenschiffe zu betreuen. Boden: „Wir haben dazu einen rund dreimonatigen Pilotversuch mit der Börde Container Feeder (BCF) durchgeführt, den wir jetzt gemeinsam mit der Reederei auswerten." BCF-Geschäftsführer Hergen Hanke bestätigte der VerkehrsRundschau den Pilotversuch. Generell merkt er an: „Der Hamburger Hafen muss, was die Akzeptanz des Binnenschiffs als Verkehrsträger für den Seehafen-Hinterland-Verkehr angeht, umdenken. Aus unserer Sicht sollten das Binnenschiff an den Terminals genauso behandelt werden wie das Feederschiff."

Die BCF verbindet den Elbe-Hafen über drei wöchentliche Abfahrten mit dem Hinterland, wobei neben Braunschweig auch Haldensleben angelaufen wird. Drei Schiffe mit 66 bis 72 TEU werden eingesetzt, die die Gesamtstrecke in eineinhalb Tagen zurücklegen. Hanke: „Ab dem Frühjahr 2011 werden wir Hamburg auch mit Wustermark bei Berlin verbinden." Die Transportmengenentwicklung verläuft 2010 deutlich positiver als vor einem Jahr, so Hanke. Trotz des harten und langen Winters „sind wir mit Stand Ende Oktober bei den Transportmengen bereits auf dem Niveau des Gesamtjahres 2009". (eha) 

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