Amsterdam/London. Für den seit September 2001 ungenutzten aber neuen "Ceres-Containerterminal" in Amsterdam gibt es offenbar einen Kaufinteressenten. Das will die Amsterdamer Tageszeitung "Het Parool" in Erfahrung gebracht haben. Dabei handelt es sich dem Bericht zufolge um die japanische Reederei NYK, eines der größten Schifffahrtsunternehmen der Welt (Gründung: 1885). Die Meldung fällt in eine Zeit, da Stadt, der Städtische Hafenbetrieb Amsterdam SHA und der Investor, der US-Hafenkonzern Ceres-Group, zunehmend unter Druck geraten. Der Vorwurf: eine gigantische Fehlinvestition, die allein den SHA mit rund 128 Millionen Euro belastet. Die Betroffenen hüllen sich indes in Schweigen. So verwies der SHA gegenüber der Verkehrs-Rundschau darauf, für das Gesamtthema Ceres-Containerterminal nicht mehr zuständig zu sein. Auch die von Ceres vor einigen Wochen eingeschaltete niederländische PR-Agentur Creative Venue BV zeigte gegenüber der Verkehrs-Rundschau wenig Neigung zu einer qualifizierten Stellungnahme. Geschäftsführer Frank Witte knapp: "Auf Gerüchte gehen wir nicht weiter ein." Die Recherche im Europa-Hauptquartier der Reederei in London verpuffte ebenfalls wirkungslos: "Ich kann dazu nichts sagen", war alles, was James Kirsop, Deputy Managing Director bei der NYK (Europe) Ltd., zu diesem Sachverhalt einfiel. Die japanische Reederei bedient Amsterdam bislang noch nicht. Der neue Terminal wurde bei seiner Inbetriebnahme als technische Innovation gefeiert, da er aufgrund seines Layouts als so genannter "Dockhafen" und der zu beiden Seiten erfolgten Aufstellung der Containerbrücken ein zeitgleiches Be- und Entladen der Container ermöglicht. Der Betreiber verspricht den Reedern erhebliche Kosten- und Zeitersparnisse. Die Jahreskapazität ist auf rund 950.000 TEU ausgelegt.(vr/eha)
Hafen Amsterdam: Gerüchte um Interessenten für Containerterminal
Städtischem Hafenbetrieb wird gigantische Fehlinvestition vorgeworfen