Bremen. Das Güterverkehrszentrum Bremen (GVZ Bremen) erfreut sich einer intensiven Bautätigkeit. „Derzeit befinden sich neue Projekte mit einem Wert von rund 65 Millionen Euro in der Umsetzung“, bestätigte Michael Moehlmann, Geschäftsführer der GVZ-Entwicklungsgesellschaft Bremen (GVZ-E) der VerkehrsRundschau. „Wir freuen uns daher sehr, dass wir den Bremer Häfen- und Wirtschaftssenator Ralf Nagel am Mittwoch zu einem ausführlichen Informationsbesuch ins GVZ bekommen, übrigens sein erster Aufenthalt in dieser Einrichtung seit seinem Amtsantritt vor einem Jahr.“ Zu den herausragenden großen Bauvorhaben gehört ein neues Logistik-Zentrum, das durch das Unternehmen ProLogis hochgezogen wird. Es entsteht auf einem 77.000 Quadratmeter großen Grundstück am Westrand des GVZ. Der Logistik-Dienstleister Kühne & Nagel (K &N) erweitert sein in den 1990-er Jahren gebautes Logistik-Zentrum um eine fünfte Halle. Auch das Bremer Traditionsunternehmen Erich Kieserling-Gruppe investierte in weiteren Ausbau seiner Anlage im Bremer GVZ. Anfang März nahm es den zweiten Hallenkomplex an seinem bestehenden Terminal mit einer Fläche von weiteren 12.500 Quadratmetern in Betrieb. Damit verfügt das Unternehmen neben einer befestigten Freifläche von 20.000 Quadratmetern über weitere 25.000 Quadratmeter überdachte Hallenfäche, verteilt auf zwei Hallenkomplexe. Moehlmann bestätigte, dass trotz der regen Bautätigkeit noch ausreichend Flächenreserven im GVZ vorhanden seien. Von den knapp 500 Hektar Bruttofläche seien derzeit etwa 200 Hektar bebaut beziehungsweise vergeben. Aktuell stehen in dem 1985 an den Start gegangenen GVZ rund 960.000 Quadratmeter überdachte Lagerfläche zur Verfügung. 135 Firmen aus der Transport- und Logistikwirtschaft sowie ergänzenden Dienstleistern mit mehr als 5500 Arbeitnehmern seien in Deutschlands führendem GVZ vor Anker gegangen. Einen nachhaltigen Beitrag zur Standortsicherung werde die inzwischen beschlossene Erweiterung der Umschlag-Anlage für den kombinierten Verkehr, Roland Umschlag, bringen. Das so genannte „Modul 2“ wird rund neun Millionen Euro kosten. Zu den Kernbestandteilen gehört zum einen der Bau von vier weiteren Gleisen mit einer Länge von jeweils 700 m sowie die Flächenausweitung um gut 50.000 Quadratmeter. Ebenfalls mit im Investitionspaket enthalten ist auch die Erweiterung der Lagerkapazitäten für Vollcontainer um 3000 Standardcontainer (TEU). Das Leercontainer-Geschäft – einschließlich begleiteten Reparatur-Angeboten – erfreut sich eines wachsenden Zuspruchs. Die Baumaßnahmen sollen Mitte 2009 abgeschlossen werden. Im Gegensatz zur ersten Ausbaustufe wird es beim Modul 2 keine stationären Kräne geben. Vielmehr will Roland Umschlag vier Mobilstapler anschaffen. Neben Kostengründen gab dafür auch die Faktoren „Einsatz-Flexibilität“ und „Geräteverfügbarkeit“ den Ausschlag. Deutlich verbessert habe sich die Verkehrsanbindung des GVZ, freut sich Moehlmann, der seit Anfang 1998 Geschäftsführer der Bremer GVZ-E ist. Die A 281 ende beziehungsweise beginne jetzt direkt im GVZ. Damit diese wichtige Autobahnquerverbindung ihre volle Wirkung entfalten könne, müsste jetzt mit Nachdruck der Lückenschluss in Richtung der A 1 (Hamburg -Bremen) beziehungsweise ein neuer Wesertunnel in Bremen in Angriff genommen werden. Moehlmann: „Diesen Wunsch werden noch einmal sehr klar an Senator Nagel herantragen.“ (eha)
GVZ Bremen: Neu- und Ausbau

Derzeit laufen Bauprojekte in Höhe von rund 65 Millionen Euro