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Gutachten: Große Hürden für Reaktivierung der Höllentalbahn

14.07.2021 12:30 Uhr
Höllentalbahn Gutachten Reaktivierung
Neben der Höllentalbahn will die Bahn in den nächsten Jahren mehrere inaktive Strecken wieder in Betrieb nehmen
© Foto: ebraxas / Fotolia

Die Höllentalbahn in Thüringen und Bayern ist eine von 20 stillgelegten Strecken, die die DB wieder in Betrieb nehmen will. Ein Gutachten schätzt nun die Auswirkungen einer Reaktivierung auf Naturschutzgebiete ein und zeigt Hürden auf.

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Erfurt/Blankenfelde. Ein Gutachten hat für die Reaktivierung der Höllentalbahn zwischen Blankenstein in Thüringen und Marxgrün in Bayern große Hürden attestiert. An mindestens zwei Stellen sei die Maßnahme nicht mit den Schutzzielen der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinien (FFH) der EU vereinbar, hieß es in dem Gutachten, das am Dienstag vom Thüringer Verkehrsministerium veröffentlicht wurde. Das Gutachten zeige die Vielzahl der Probleme auf, die sich stellten, sagte die Staatssekretärin des Ministeriums, Susanna Karawanskij, bei der Vorstellung in Blankenfelde. Weitere Schritte müssten sorgfältig abgewägt und Hürden im Bereich Naturschutz über Rechtsfragen bis zur Finanzierung gemeinsam überwunden werden. „Mir ist wichtig, dass wir gründlich sind, statt schnell", sagte sie.

Im FFH-Gebiet "Selbitz, Muschwitz und Höllental" würden laut Gutachten durch eine Streckenreaktivierung aller Voraussicht nach Schlucht- und Hangmischwälder sowie Auenwälder mit Erle, Esche und Weide erheblich beeinträchtigt. Dies sei eine «entscheidende Hürde für die Genehmigungsfähigkeit des Vorhabens», hieß es in der Auswirkungsabschätzung.

Bahn will mehrere inaktive Strecken wieder in Betrieb nehmen

Zu den Zielen der FFH-Richtlinie der EU gehört die Schaffung und Bewahrung eines europaweiten Schutzgebietsnetzes mit dem Namen Natura 2000. Die FFH-Gebiete sind ein wichtiger Teil davon. Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass eine Genehmigung des Vorhabens nur über eine Natura-2000-Abweichungsprüfung zu erzielen wäre. Hierfür müssten Ersatzflächen gefunden und eine Stellungnahme der EU-Kommission eingeholt werden. Die Erfolgsaussicht der Prüfung wurde als „kritisch" eingestuft. Nach einer positiven Stellungnahme der EU müssten zudem weitere Hürden genommen werden.

Der Trassenabschnitt ist rund 7,5 Kilometer lang. Davon liegen etwa 1,5 Kilometer in Thüringen, die restlichen rund sechs Kilometer befinden sich in Bayern. Die stillgelegte Strecke ist im Besitz der Deutschen Bahn. Sie will in den kommenden Jahren mehrere inaktive Strecken wieder in Betrieb nehmen. Derzeit stehen mit der Höllentalbahn insgesamt 20 Projekte in fast allen Bundesländern auf der Liste. Über Streckenreaktivierungen entscheiden Bund, Länder und Aufgabenträger für den Nahverkehr mit der Bahn. Die Thüringer Landesregierung prüft die Möglichkeit der Reaktivierung, um die bestehende Schienenlücke vor allem für den Güterverkehr zu schließen. (dpa/ir)

 

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