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Güterbahnen kritisieren Verlängerungen bei Generalsanierungen

20.02.2024 11:19 Uhr | Lesezeit: 4 min
Arbeiter mit Helm und Warnweste überprüft Schienen
© Foto: DSCImage/GettyImages

Auf das marode Schienennetz kommen viele Sanierungen zu - die geplante Umsetzung stößt aber auf Kritik bei den privaten Güterbahnen

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Der Verband Die Güterbahnen, in dem die Wettbewerber der Deutschen Bahn organisiert sind, hat bereits angekündigte Bauzeitverlängerungen bei den geplanten Generalsanierungen auf der Schiene kritisiert. Ursprünglich sei für fast alle Generalsanierungen von jeweils fünf Monaten Vollsperrung die Rede gewesen - inzwischen seien schon für fünf Fälle teils deutlich längere Bauzeiten genannt worden, sagte Verbandsgeschäftsführer Peter Westenberger am Dienstag. „Leider ist es immer wieder so, dass solche Ansagen bei der Deutschen Bahn nicht eingehalten werden.“ Er kritisierte zudem, dass die Bahn etwa bei der Generalsanierung zwischen Obertraubling bei Regensburg und Passau Umleitungen von mehreren Hundert Kilometern für den Güterverkehr vorsieht.

Die Bahn will mit Dutzenden Generalsanierungen auf hochbelasteten Strecken in den kommenden Jahren das marode Schienennetz fit machen. Das Konzept sieht im Kern vor, dass Strecken mehrere Monate komplett gesperrt und grundlegend repariert werden. Die erste Generalsanierung beginnt Mitte Juli auf der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Bis Mitte Dezember soll sie abgeschlossen sein.

Der Verband der Güterbahnen kritisiert nun insbesondere die fehlende Kapazität für Umleitungen. Nur bei einem Drittel der 39 weiteren Korridore sei das Umleiterkonzept unproblematisch, heißt es in einer Presseerklärung. Bei einigen Korridoren müssten vorlaufend Ausbaumaßnahmen – nicht nur Ertüchtigungen vorhandener Anlagen - ergriffen werden, „doch hier bewegt sich die DB keinen Millimeter“, so der Verband.

Streit um Korridore in Niedersachsen und Bayern

An zwei Korridorplanungen für das Jahr 2026 schlagen die Wellen derzeit besonders hoch. Auch die von den Güterbahnen unterstützte Teilverschiebung der ursprünglich 2026 geplanten Vollsperrung der Strecke Hamburg-Lüneburg-Uelzen-Celle-Hannover in das Jahr 2029 solle offenbar nicht zum gleichzeitigen Kapazitätsausbau, über den bereits 2015 Einvernehmen in der Region hergestellt wurde, genutzt werden. Westenberger: „In einem Schreiben haben wir gestern DB, Bund und Land Niedersachsen aufgefordert, die 2029 geplante Sperre für einen bestmöglichen Ausbau der Strecke zu nutzen und die Planung von der gleichzeitigen notwendigen Diskussion um eine zusätzliche Neubaustrecke zu trennen.“

Ob die DB sich ausreichend auf die Güterbahnen an der Strecke entlang der Donau über Passau nach Österreich zubewege, wird nach Westenbergers Worten zur Nagelprobe für die Unterstützung des Konzepts insgesamt. Auch im zweiten Anlauf habe die DB InfraGO kein akzeptables Umleiterkonzept vorlegen können. Bis zu 60 von täglichen 130 Güterzügen sollten komplett entfallen, wie es die DB nennt. „Für etwa fünf Millionen Tonnen Fracht gibt es auch auf der Straße keine Kapazität. Der Industrie einen solchen Ausfall zuzumuten ist so, als würde Ihnen jemand empfehlen, für fünf Monate jeden zweiten Atemzug zu unterlassen“, so Westenberger. Vorgeschlagene Umleiterstrecken über Wroclaw in Polen mit 320 Kilometerkilometern Umweg lehne man ab.

Bereits im vergangenen Juni hat das Kabinett einen Gesetzentwurf beschlossen, um Investitionen des Bundes in die Schiene vorantreiben.  Diese Woche hat sich die Ampel-Koalition auf eine Novellierung des Bundeschienenwegeausbaugesetzes geeinigt.

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