Um das Staurisiko an der deutsch-polnischen Grenze zu senken, wird die Verkehrsführung auf der A12 im Herbst angepasst. Die Autobahn GmbH des Bundes plant, die Maßnahmen zur Optimierung der Grenzkontrollstelle im vierten Quartal dieses Jahres umzusetzen.
Besonders betroffen ist der Abschnitt nahe Frankfurt (Oder) in Brandenburg, wo stationäre Grenzkontrollen im fließenden Verkehr immer wieder zu erheblichen Verzögerungen führen. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Innenminister René Wilke (parteilos) fordern schon länger vom Bund eine dritte Fahrspur, um den Verkehrsfluss in Richtung Polen zu verbessern.
Neue Spuraufteilung für besseren Verkehrsfluss
Geplant ist, den Standstreifen in Fahrtrichtung Polen für Lkw freizugeben. Die bisherige Lastspur der Lkw soll dann ausschließlich für Pkw nutzbar sein. Damit entstehen drei Fahrstreifen: Standstreifen, Laststreifen und Überholstreifen.
Zusätzlich soll der Überholstreifen in einen Fahrstreifen Richtung Berlin umgewandelt werden. Damit stehen künftig zwei Fahrstreifen nach Berlin zur Verfügung, was es ermöglicht, Kontrollen vom Mittelstreifen aus in beide Richtungen durchzuführen.
A12 als Schlüsselstrecke für den Güterverkehr
Die Industrie- und Handelskammer Frankfurt (Oder) warnt seit längerem vor den wirtschaftlichen Belastungen durch die Grenzkontrollen. Jährlich nutzen rund vier Millionen Lkw die Strecke zwischen Berlin und Frankfurt (Oder). Auch zahlreiche Pendler beklagen lange Wartezeiten.
Grenzkontrollen bleiben bestehen
Seit Oktober 2023 führt Deutschland an der Grenze zu Polen stichprobenartige Kontrollen durch, um irreguläre Migration einzudämmen. Im Mai ordnete Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) intensivere Maßnahmen an, die auch über September hinaus gelten sollen.
Polen reagierte im Juli mit eigenen Grenzkontrollen, die zunächst bis 5. August geplant waren. Diese wurden jedoch bis zum 4. Oktober verlängert, was die Verkehrsbelastung auf beiden Seiten der Grenze weiter erhöht.