Hamburg. Die Auseinandersetzung zwischen dem Bundesverkehrsministerium in Berlin und dem Verkehrsressort in Hannover über den im Juli gestarteten Feldversuch in Niedersachsen mit so genannten Gigalinern wird nicht zu einem vorzeitigen Abbruch des Versuchs führen. Davon ist Dirk Fischer, verkehrspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion überzeugt. Vielmehr werde es am Ende „beim erhobenen Zeigefinger aus Berlin" bleiben. Wie Fischer am Mittwoch in Hamburg auf einer Informationsveranstaltung des Unternehmensverbands Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen (AGA) zu den 25-Meter-Laster erklärte, beginnt jetzt auf Bundestagsebene die Auseinandersetzung mit dem Thema. „Wir haben inzwischen in unserer Fraktion erstmals darüber gesprochen. Ich kann sagen, dass unsere Abgeordneten dem Thema durchaus aufgeschlossen gegenüber stehen", so Fischer vor Journalisten. Ob auch in der SPD-Fraktion der Sachverhalt bereits behandelt wird, „weiß ich nicht", sagte Fischer. Der Hamburger Bundestagsabgeordnete geht davon aus, dass der Sachverhalt den Bundestag intensiv beschäftigen und dort auch zu einem wie auch immer gelagerten politischen Beschluss führen werde. Fischer nutzte zudem die Gelegenheit, um das in der Öffentlichkeit bestehende Bild von einer direkten Konfrontation zwischen Berlin und Hannover zu korrigieren. Der Bundestagsabgeordnete wörtlich: „Im Bundesverkehrsministerium gibt es keine Abwehrhaltung gegen die Groß-LKW, sondern eine skeptische Haltung." Das Ministerium prüfe „seriös" die Fakten. Fischer betonte auch, dass die verkehrspolitische Diskussion über die Super-Brummis sehr breit geführt werden müsse. Dazu gehöre auch, dass man sich intensiv mit den Einwendungen der Betreiber des Kombinierten Verkehrs (KV) Schiene/Straße beschäftigte. AGA-Präsidentin Helly Bruhn-Braas forderte, dass der niedersächsische Feldversuch so schnell wie möglich zu einem bundesweiten Versuch erweitert werde. Ohne neue Systeme sei der in Zukunft erwartete Anstieg des Güterverkehrs gar nicht bewältigbar. Auch plädierte sie dafür, dass die Diskussion über den volks- und umweltpolitischen Wert der Fahrzeuge endlich „sachlich geführt werden muss". Die Kritiker des Feldversuchs rief sie dazu auf, „ihre Abwehrhaltung aufzugeben". (ha)
Gigaliner: Hannovers Feldversuch läuft trotz aller Kritik weiter
CDU-Verkehrsexperte Fischer sieht offene Debatte: Bundesverkehrsministerium werde Versuch nicht abbrechen