General Motors will Werk in Portugal schließen – Werk arbeitet zu teuer

13.06.2006 08:40 Uhr

Das portugiesische Werk des Opel-Mutterkonzerns General Motors (GM) steht trotz Protesten der Mitarbeiter offenbar vor dem Aus. „Die Schließung ist ein mögliches Szenario“, sagte ein Sprecher von GM Europa in Rüsselsheim und bestätigte damit mehrere Medienberichte.

Rüsselsheim/Zürich. Derzeit verhandle das Management mit den Gewerkschaften. Eine Entscheidung werde noch in dieser Woche fallen. Im portugiesischen Azambuja produzieren nach Unternehmensangaben 1150 Mitarbeiter den Opel-Lieferwagen Combo. Bereits Ende Oktober könnten die Bänder stillstehen. Damit setzt der angeschlagene amerikanische Autobauer seinen harten Sanierungskurs in Europa fort. Erst vor wenigen Wochen hatte GM im britischen Werk Ellesmere Port eine Schicht mit 900 Stellen gestrichen. Im vergangenen Jahr waren bei Opel in Deutschland rund 9000 Stellen weg gefallen. Grund für die jüngsten Pläne seien die zu hohen Kosten. „Eine Studie hat ergeben, dass Azambuja gegenüber vergleichbaren GM-Werken in Europa einen Kostennachteil von 500 Euro pro Fahrzeug hat“, sagte der Sprecher. Die Arbeitnehmer befürchten, dass nach der Schließung des portugiesischen Werks der Combo ins spanische Zaragoza verlagert werden soll. 2008 bis 2010 stünden zwei weitere europäische Astra-Werke vor dem Ende, hieß es. Gegen die Schließungspläne in Portugal kündigte das Europäische GM Arbeitnehmerforum Streiks in Azambuja an. „Dies wäre der Einstieg in den Ausstieg aus der Automobilproduktion und -entwicklung in Westeuropa und würde zu massiven Verlusten von Arbeitsplätzen Schritt für Schritt in ganz Europa bei GM führen“, sagte der Vorsitzende des Arbeitnehmerforums, Klaus Franz. Er warf GM vor, in Westeuropa Werke schließen und gleichzeitig in Osteuropa neue Überkapazitäten aufzubauen. So will GM in St. Petersburg/Russland ein neues Werk errichten.

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