Fraport und Ticona einig: Flughafenausbau nimmt wichtige Hürde

29.11.2006 10:07 Uhr
Fraport
Frankfurter Flughafenausbau rückt näher (ddp)
© Foto: ddp

Gemeinsame Absichtserklärung zwischen Fraport und Ticona: Chemieunternehmen stimmt Verlagerung seines Werkes zu

Frankfurt/Main. Der geplante Ausbau des größten deutschen Flughafens in Frankfurt am Main hat eine entscheidende Hürde genommen. Wie die Betreibergesellschaft Fraport AG am Mittwochmorgen mitteilte, habe das Chemieunternehmen Ticona in einer gemeinsamen Absichtserklärung der Verlagerung seines in der Einflugschneise der neuen Landebahn gelegenen Werkes zugestimmt. Das Chemiewerk gilt wegen der Risiken bei einem möglichen Flugzeugabsturz als eines der größten Hindernisse für den Ausbau. Zugleich habe Ticona zugesichert, nach Abschluss eines endgültigen Vertrages alle Einwendungen und Klagen gegen den Ausbau des Flughafens zurückzunehmen. Geplant sei, dass Ticona die für den Ausbau nötigen Grundstücke gleich nach Vertragsabschluss an die Flughafengesellschaft überträgt, die übrigen Liegeschaften bis Juni 2011. Als Gegenleistung werde die Fraport AG 650 Millionen Euro zahlen. Ein Teilbetrag in Höhe von 20 Millionen Euro werde noch in 2006 fällig, damit Ticona umgehend mit der Planung des Werksverlagerung beginnen könne, teilte der Flughafenbetreiber mit. Außerdem würden Mitarbeiter von Ticona, die im Rahmen der Betriebsverlagerung nicht übernommen werden könnten, von einer noch zu gründenden Beschäftigungsgesellschaft des Flughafenbetreibers übernommen, an der sich auch das Land Hessen beteiligen werde. Das Chemiewerk werde seine Produktion in den Frankfurter Stadtteil Höchst verlagern, hieß es. Derzeit arbeitet der Frankfurter Flughafen an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit. Mit dem Bau der neuen Landebahn im Nordwesten des Flughafengeländes soll die Kapazität um rund 50 Prozent angehoben werden. Nach derzeitiger Planung soll die neue Landebahn 2010 in Betrieb gehen. Für den Flughafenausbau, der auch ein neues Terminal vorsieht, sind insgesamt mehr als drei Milliarden Euro veranschlagt. (dpa/tz)

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