Paris. In dem von Paris kürzlich verabschiedeten Langzeitprogramm zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur wird die Einrichtung von Seekabotage-Linien ausdrücklich befürwortet. Damit sollen zehn Prozent des Transportvolumens von der Straße aufs Wasser verlagert werden. Als erste Linie ist eine Verbindung zwischen Nantes/Saint-Nazaire und Bilbao, eine zweite für den Mittelmeerbereich geplant. Vorrang wird der ersteren eingeräumt. Von ihr erhofft man sich einen Entspannungseffekt im stark angewachsenen Güterverkehr über die Pyrenäen. Vorgesehen sind drei Verbindungen täglich von 20 Stunden Dauer, durchgeführt von sechs Spezialtransportern für jeweils 150 LKW-Auflieger. Pro Schiff rechnet man in Paris mit 40 Millionen Euro Baukosten, mit 70 Millionen für die nötigen Einrichtungen an Land und bis zu 210 Millionen für die übrige Infrastruktur. Die Initiatoren des Projekts sehen schon rein rechnerisch erhebliche Vorteile gegenüber der Straße: 1 neuer Autobahnkilometer koste immerhin in Frankreich 8 und in Spanien 20 Millionen Euro. Die Atlantik-Linie könne in drei Jahren ihren Betrieb aufnehmen. (vr/jb)
Frankreich will zwei Linien für Seekabotage einrichten
Verbindungen Nantes-Bilbao und mit Mittelmeerzielen geplant