Marseille. Der französische Premierminister François Fillon hat in Marseille für das Frühjahr eine weitgreifende Hafenreform angekündigt. Sie sieht als Kernpunkt vor, den Güterumschlag zu privatisieren und für den Betrieb der Containerterminals langfristige Konzessionen zu vergeben. Man wolle „endlich auch vom Wachstum des Weltseetransports profitieren“ und sich hier an die „Spitze Europas und der Welt“ setzen, erklärte Fillon. Angestrebt sei, bis den Umschlag bis 2015 von heute 3,5 auf 10 Millionen Standardcontainer pro Jahr zu erhöhen. Wie die Hafenarbeiter sollen auch die Kranführer in den sieben Seehäfen des Landes nach dem schon in Le Havre und Dunkerque praktizierten Modell an die zukünftigen privaten Betreiber gebunden werden. Für die Realisierung der Ausbauprojekte des Mittelmeerhafens Marseille-Fos kündigte der Premierminister finanzielle Hilfen an. Die in Marseille führende Gewerkschaft CGT hat gegen die Reformpläne, Widerstand angekündigt. Der französische Verladerverband AUTF dagegen versicherte die Regierung seiner rückhaltlosen Unterstützung. (jb)
Frankreich plant Hafenreform

Privatisierung der Terminals: Premierminister will Containerumschlag bis 2015 verdreifachen