Paris/Frankreich. Mit einem Börsengang der Flughafengesellschaft ADP will der französische Staat Mitte Juni 617 bis 800 Millionen Euro einnehmen. Gleichzeitig sollen ADP über eine Kapitalerhöhung 600 Millionen Euro zufließen. Damit kämen ADP-Aktien für 1,2 bis 1,4 Milliarden Euro auf den Markt, teilte das Pariser Finanzministerium heute mit. ADP betreibt die internationalen Pariser Flughäfen Orly und Roissy-Charles-de-Gaulle sowie mehrere Kleinflughäfen. Die beiden ADP-Hauptkonkurrenten Fraport (Frankfurt) und BAA (London) sind bereits an der Börse. Der Staat behält mit 67,4 bis 71,6 Prozent deutlich mehr Anteile als die vom Gesetz vorgeschriebenen 51 Prozent. Die Aktien werden institutionellen Anlegern für 42 bis 48,50 Euro angeboten. Privatanleger bekommen einen Rabatt von einem Euro. Bis zu zehn Prozent der Anteile sollen vergünstigt als Belegschaftsaktien ausgegeben werden. Damit wird der Flughafenbetreiber nach der Kapitalerhöhung mit 4,2 bis 4,8 Milliarden Euro bewertet. Die Zeichnungsfrist läuft vom 31. Mai bis 14. Juni. Einschließlich der Vollprivatisierung des Bahn- und Energietechnikkonzerns Alstom und dem 2005 eingeleiteten Verkauf des Autobahnnetzes fließen dem französischen Staat zwölf Milliarden Euro aus Privatisierungen zu. Frankreich will damit vordringlich Schulden abbauen. ADP will die Einnahmen aus der Kapitalerhöhung zum Ausbau seiner Kapazitäten nutzen. Bis 2010 will ADP 2,7 Milliarden Euro investieren, um seine Kapazität um 19,4 Millionen Passagiere im Jahr aufzustocken und mehr Geschäfte im Flughafenbereich anzusiedeln. 2005 nutzten 78,7 Millionen Passagiere die beiden Pariser Großflughäfen. (dpa)
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