Frankfurt: Nachtflugverbot weiter in der Diskussion

28.09.2007 17:08 Uhr
Flughafen Frankfurt
Der Vorstoß der Lufthansa stieß auf heftige Kritik (Bild: ddp)
© Foto: Verkehrsrundschau online

Lufthansa beansprucht 41 Nachtflüge am Frankfurter Flughafen

Frankfurt/Main. Die Lufthansa beansprucht auch bei einem Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen noch 41 Flüge in der Zeit zwischen 23.00 und 05.00 Uhr. Diese Zahl nannte Lufthansa- Vorstand Stefan Lauer der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“; sie gelte für das Jahr 2020. Diese Flüge seien notwendig, damit die Lufthansa ihre Position auf dem Weltmarkt halten könne. Der Vorsitzende des Regionalen Dialogforums (RDF) zum Flughafenausbau, Johann-Dietrich Wörner, nannte die Forderung „nicht akzeptabel“. Sie zeige, wie groß der Druck auf das geplante Nachtflugverbot sei. Auch bei den Landtagsparteien und in den Anrainerkommunen des Flughafens stieß Lauer auf Ablehnung. Die SPD-Landesvorsitzende Andrea Ypsilanti wertete die Forderung als untragbar. Die Zahl habe „mit einem Nachtflugverbot nichts mehr zu tun“, sagte CDU- Generalsekretär Michael Boddenberg. Denkbar seien lediglich „einige dringend erforderliche Frachtflüge“, damit das Verbot „in seiner Substanz“ erhalten bleibe. Ein Nachtflugverbot von 23.00 bis 05.00 Uhr gilt als Ausgleich für die aus dem geplanten Ausbau des Flughafens resultierenden Belastungen für die Anwohner. Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hatte wiederholt erklärt, dass es ohne Verbot keinen Ausbau geben werde. Ein absolutes Verbot sei juristisch „in hohem Maß angreifbar“, sagte Lauer der FAZ. Nicht nur politische Wünsche seien maßgeblich, sondern auch die ökonomischen Interessen der Flughafennutzer. Der Fluglinien-Verband Barig forderte Kriterien für Ausnahmen vom Nachtflugverbot. Wirtschaftlich notwendige Flüge müssten erlaubt bleiben, sagte Generalsekretär Martin Gaebges. Eine Gesamtzahl der von den Luftlinien nach dem Ausbau gewünschten Nachtflüge konnte Barig-Generalsekretär Gaebges nicht nennen. Nur wenige Airlines planten auf so lange Zeiträume. Das hessische Wirtschaftsministerium will noch in diesem Jahr über den Ausbau-Antrag des Flughafenbetreibers Fraport entscheiden. neue Piste soll 2011 in Betrieb gehen. (dpa)

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