Das Marktvolumen soll von 4,7 Milliarden Euro im Jahr 2002 bis 2010 auf 13 Milliarden Euro ansteigen. In Westeuropa seien die größten Zuwächse in den Bereichen Chemie, Elektronik/High-tech und Automobilherstellung zu erwarten.
Während Third Party Logistics (3PL) für logistische Dienstleistungen in der Logistik- und Lieferkette stehe und beispielsweise Lagerung, Umschlag und Added-Value-Services umfasse, beinhalte Fourth Party Logistics (4PL) die Integration aller beteiligten Unternehmen entlang der logistischen Kette. Dabei koordiniere ein 4PL-Dienstleister die Planung, Steuerung und Kontrolle aller logistischen Abläufe. Die Grundlage bilde oft eine strategische Allianz aus Anbietern der Bereiche 3PL, Management- und IT-Beratung, wobei das 4PL-Unternehmen als Hauptberater im Zentrum stehe, so die Berater.
Während die Globalisierung Entwicklung die Nachfrage nach 4PL-Dienstleistungen in die Höhe treibt, profitieren die 4PL-Anbieter von technischen Innovationen wie drahtlosen Netzwerken und RFID, die ein effizientes Management komplexer Versorgungsketten und die Modifizierung von Versorgungsnetzen und -prozessen ermöglichen.
Um sich klar von traditionellen 3PL-Anbietern abzusetzen, sollten 4PL-Provider die Einzigartigkeit ihres Angebots allerdings noch deutlicher herausstellen als bisher, schreibt Frost & Sullivean weiter. So stelle 4PL in der Tat einen Quantensprung in der Logistik dar, weil es im Gegensatz zu 3PL einen zentralen Ansprechpartner gibt, bei dem alle Fäden zusammenlaufen. Außerdem sei es der Branche gelungen, für ihre Kunden solide Kostensenkungen und messbare Kurswertsteigerungen zu erzielen.
Ein Hindernis bestehe im hohen finanziellen Aufwand, den ein Engagement im 4PL-Sektor bedeute. Aus diesem Grund würden viele der traditionell risikoscheuen 3PL-Anbieter derzeit noch vor dem Schritt in diese Richtung zurück schrecken, obwohl die Verbreitung der Kundenbasis nennenswerte Skaleneffekte mit sich brächte.
Auch seien die meisten Kunden eher zurückhaltend, wenn es um das Outsourcing ihrer logistischen Kernaktivitäten an einen 4PL geht. Stattdessen zögen sie es derzeit vor, ihr intellektuelles Kapital sowie die Kontrolle über bestimmte Komponenten der Supply Chain intern zu belassen.