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Forscher: Straßenverkehr neuer Umweltverschmutzer Nummer eins

14.02.2007 14:57 Uhr

Industrie hat „Schwarzen Peter“ abgegeben: Über den Abrieb von Bremsbelägen und Reifen gelangen jedes Jahr 932 Tonnen Kupfer und 2078 Tonnen Zink in die Umwelt

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Karlsruhe. Der Straßenverkehr ist nach einer neuen Studie mittlerweile der größte Umweltverschmutzer in Deutschland. Wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung des Fraunhofer- Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI/Karlsruhe) weiter hervorgeht, hat die Industrie den „Schwarzen Peter“ mittlerweile abgegeben. Sie habe in den vergangenen 15 Jahren ihre Schwermetall-Emissionen stark gesenkt. Laut Studie gelangen allein über den Abrieb von Bremsbelägen und Reifen jedes Jahr 932 Tonnen Kupfer, 2078 Tonnen Zink und 80 Tonnen Blei in die Umwelt. Der Straßenverkehr trägt daran aber nicht die Alleinschuld, wie die ISI-Untersuchungen im Auftrag des Umweltbundesamtes zeigen. Wegen ihrer Haltbarkeit würden diese Metalle an Dächern und Fassaden von Gebäuden ebenfalls zunehmend genutzt. Dadurch gelangten jedes Jahr von Gebäuden 85 Tonnen Kupfer, 682 Tonnen Zink und 25 Tonnen Blei in die Umwelt. Der Löwenanteil davon fließe über die Kanalisation in Flüsse und Seen, hieß es in der Studie. So verwundere es nicht, wenn in Sachen Wasserqualität an über der Hälfte der Messstellen die Grenzwerte für Kupfer und Blei bereits überschritten seien. „Dabei zeigt ein Leitfaden des Umweltbundesamtes doch sinnvolle Alternativen auf“, sagte ISI-Projektleiter Thomas Hillenbrand. Neben dem Rat zum Verzicht auf große Metallflächen an Gebäuden werden als Alternativen andere metallische Produkte wie verzinntes Kupferblech, beschichtetes Zinkblech oder Aluminium- und Edelstahlbleche empfohlen. Sie wiesen deutlich geringere Korrosionsraten auf. Auch Filtersysteme zur Behandlung des in den Regenrinnen aufgefangenen Wassers könnten die Schwermetallbelastung spürbar senken, hieß es. Dringenden Handlungsbedarf sieht Hillenbrand bei den Bremsbelägen. Auch wenn seit 2004 keine bleihaltigen Beläge mehr hergestellt würden und Felgen-Auswuchtgewichte aus Blei verboten seien, gebe es noch immer unnötiges Kupfer in den Bremsbelägen. Nach Angaben des Fraunhofer-Wissenschaftlers existieren im Ersatzteilhandel bereits kupferfreie Beläge. Sie hätten sich allerdings in der Erstausrüstung noch nicht bei den Fahrzeugherstellern durchgesetzt. Die Studie „Einträge von Kupfer, Zink und Blei in Gewässer und Böden - Analyse der Emissionspfade und möglicher Emissionsminderungsmaßnahmen“ kann Online heruntergeladen werden. (dpa)

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