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Flugsicherung: Keine Alternative zu Müggelsee-Route

26.09.2011 17:09 Uhr
Flugsicherung: Keine Alternative zu Müggelsee-Route
Der Leiter der Deutschen Flugsicherung (DFS) in Berlin: Hans Niebergall
© Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/ dapd

Flugsicherung von Demonstranten unbeeindruckt / Sie ändert die Flugrouten nur in Brandenburg - und auch dort nur im Detail

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Schönefeld. Trotz allen Protests hält die Deutsche Flugsicherung (DFS) an der umstrittenen Flugroute über den Berliner Müggelsee fest. Das sagte der Berliner DFS-Chef, Hans Niebergall, am Montag in Schönefeld. „Das Kernargument ist die Vermeidung von Doppelbelastungen durch An- und Abflüge, besonders in Müggelheim und Erkner.“ Erkner müsse schon nach dem jetzigen Plan Landeanflüge und einen Teil der Starts ertragen. Würde der Müggelsee umflogen, seien es an Tagen mit Ostwind bis zu 120 Flüge zusätzlich.

Die Bürgerinitiative aus Berlin-Friedrichshagen, die gegen die Müggelsee-Route kämpft, reagierte empört. „Der lügt den Leuten ins Gesicht“, griff ein Sprecher den DFS-Spitzenmann an. „Unsere Vorschläge belasten Erkner und Müggelheim nicht.“ Am Abend wollten Bürger in Friedrichshagen wieder gegen die umstrittene Flugroute demonstrieren.

Die Fluglärmkommission beschloss am Montag, mehrere Anträge an das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung weiterzuleiten. Es legt auf Vorschlag der DFS im Januar die Flugrouten fest. Vier dieser Anträge fordern, die Müggelsee-Route auf die Gosener Wiesen südlich von Müggelheim zu verschieben, ein weiterer ist für die den See-Überflug. Abgestimmt hat die Kommission darüber nicht.

Niebergall dämpfte die Erwartungen an Änderungen. Er sagte, die Route über die Gosener Wiesen sei unmöglich, ohne internationale Richtlinien zu brechen oder den Planfeststellungsbeschluss für den Flughafen zu ändern, weil Flüge von der Süd- auf die Nordbahn verlegt werden müssten.

Niebergall wies auch den Vorwurf zurück, der Müggelsee im Osten werde gegenüber dem Wannsee im Westen benachteiligt. Ausschlaggebend für die größere Belastung sei allein die Geographie. „Der Wannsee ist 31 Kilometer von der Startbahnschwelle entfernt, der Müggelsee 11.“

Die DFS änderte in ihrem Vorschlag Streckendetails über Brandenburg. Im Westen soll der Große Seddiner See bei Michendorf doch nicht überflogen werden; die Route wurde um eineinhalb Kilometer nach Norden verlegt. Außerdem sollen Maschinen vor dem Überflug Zossens eine weitere Kurve fliegen als bislang geplant, damit sie die Stadt in größerer Höhe erreichen. In Richtung Osten sollen die Maschinen, die nach dem Start eine scharfe Rechtskurve nehmen, möglichst nah an der A 13 entlang fliegen.

Die Kommissionsvorsitzende Kathrin Schneider sagte, das Bundesaufsichtsamt habe noch nicht einzelne Flugrouten abgewogen. Dessen Direktor, Nikolaus Herrmann, habe in der Sitzung aber klar gemacht, dass es am DFS-Vorschlag vom 4. Juli allenfalls Detailänderungen geben werde, nicht aber ein anderes Grundkonzept.

Die DFS lehnte es in der Sitzung ab, die Routen für Landeanflüge zu verlängern. Das erhöhe den Kerosinverbrauch und vermeide kaum Lärm. Möglicherweise will das Bundesunternehmen die Landerouten sogar noch verkürzen.

Die Fluglärmkommission trifft sich am 14. November wieder. Dann soll das Bundesaufsichtsamt über den Stand seiner Routen-Abwägung berichten. Außerdem will die Kommission das Umweltbundesamt bitten, seine eigenen Erkenntnisse vorzustellen. (dpa)

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KOMMENTARE


Politiker

27.09.2011 - 16:27 Uhr

Wieder lügen die Experten= Mörder in Spe vorsätzlich. Wieso wurden die Stadtflughäfen geschlossen? Weil zu gefährlich. Deshalb wurden die Routen extra über Berlin gelegt und müssen außerdem den Atomreaktor (Helmholtz ehemals HMI ) überfliegen, weil man Japan haben will! Warum müssen Städte überhaupt überflogen werden? Warum kein generelles Überflugverbot!


spedi 01

28.09.2011 - 10:30 Uhr

zu Politiker: Überflugverbot über alle Städte ist Realitätsfern, oder alle Flughäfen müssten, siehe Hahn, am Ende der Welt gebaut werden, jedoch auch dann werden Städte überflogen, die Verkehrsrundschau ist eine seriöse Zeitung, deshalb muss Leser - Politiker - nicht zu jedem Beitrag seinen Senf a la Bild zeitung populistisch hinzugeben, es nervt langsam, Politiker sollte sich mal eine Arbeit besorgen, dann ist ihm nicht so langweilig und er verschont uns mit seinen inhaltslosen Kurzkommentaren


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