Fiat Ducato 2,3 MJ

Fiat Ducato 2,3 MJDie etwas andere Fiat-StrategieAnders als manche Konkurrenten schafft Fiat die Euro-5-Norm beim Ducato 2,3 Multijet ohne eine extrem ins Lange übersetzte sechste Fahrstufe. Das sorgt für souveräne Fahrleistungen. Trotzdem reißt der Verbrauch nicht aus.Souveräner als der Fiat Ducato 2,3-l-Multijet überrollte bislang noch kein 3,5-Tonner dieser Leistungsklasse die VR-Teststecke. Gerade mal eine topografisch bedingte Rückschaltung benötigte der Italiener auf der gemischten Runde aus Stadt, Landstraße und Autobahn. Was allerdings weniger an der reinen Motorleistung des 148 PS starken Common-Rail-Diesels liegt. Vielmehr verfolgte Fiat bei der Umstellung auf die strengere Schadstoffnorm Euro 5 eine andere Strategie als die Wettbewerber. Die erkaufen sich niedrige Verbräuche – und damit den geringeren Schadstoffausstoß – unter anderem durch extrem ins Lange übersetzte sechste Fahrstufen. Das sorgt zwar für niedrige Drehzahlen, hat aber eben auch zur Folge, dass der Motor an Steigungen schnell kapituliert und ein Runterschalten fordert. So liegen beispielsweise im Renault Master 2,3-l-DCI bei Tempo 120 gerade einmal 2250 Touren an. Im Gegensatz dazu dreht der Selbstzünder im Ducato bei gleichem Tempo selbstbewusste 2580 Touren, und damit 330/min höher.Ab Tempo 60 passt der sechste GangSchaltfaule Fahrweise ermöglicht allerdings auch die hohe Elastizität des Fiat-Motors. Ab 60 km/h darf man getrost den höchsten Gang bemühen, auch wenn der Drehzahlmesser dann nur knapp über 1000/min meldet. Der Vierzylinder verträgt diese Drehzahltiefen ohne Murren sowie weitgehend vibrationsfrei. Er beschleunigt, trotz der 800 Kilogramm Ballast im Frachtabteil, nach Ortsdurchfahrten problemlos wieder auf höhere Tempi. Letztere steckt das Fiat-typisch „al dente“ abgestimmte Ducato-Fahrwerk auch in schärferen Kurven locker weg. Der Italo-Van liegt stets satt auf der Straße, verzeiht schnelle Lastwechsel ohne Aufschaukeln und zieht bei Seitenwind weitestgehend stoisch seine Bahn. Noch mehr Sicherheit würde ESP gewährleisten, für das Fiat aber 400 Euro Aufpreis verlangt. Unkomfortable FahrwerksabstimmungDie Kehrseite der sportlichen Abstimmung: Fahrbahnunebenheiten geben die verstärkten Blattfedern der Maxiversion auch in beladenem Zustand im Großen und Ganzen ungefiltert an das Rückgrat des Fahrers weiter. Zudem gerät die gesamte Karosserie schon bei eher harmlosen Bodenwellen inklusive Fahrer ins Hoppeln. Gönnen sollte man sich daher den im Testwagen verbauten mechanischen Schwingsitz (350 Euro), der hier etwas Linderung bringt. Nichts ändern kann das Gestühl – trotz Höhenverstellung – dagegen an der zu hohen Sitzposition im Fiat. Die erschwert nicht nur die Sicht auf Ampelanlagen, Großgewachsenen droht im Falle eines Frontalcrashs gar eine gefährliche Kontaktaufnahme mit dem optionalen Ablagefach oberhalb der Windschutzscheibe (40 Euro).Auch sonst gelten nach dem Euro-5-Update die typischen Ducato-Tugenden. Weiterhin zeugen große Spaltmaße an den Klappen der im Armaturenträger eingelassenen Staufächer, das scheppernde Ausrücklager der Kupplung sowie scharfe Blechkanten im Laderaum von der eher lässigen Verarbeitung des Sevel-Transporters. Treu blieb sich der Ducato dafür auch beim Thema Nutzlast. Respektable 1250 Kilogramm durften beim Maxi-Testwagen ins 13 Kubik große Frachtabteil. Und die lassen sich zudem wirtschaftlich transportieren. Denn ein Dieselzuschlag wird für das eingangs angesprochene höhere Drehzahlniveau im Vergleich zum Wettbewerb nicht fällig. Trotz stürmischer Bedingungen am Testtag und Winterreifen begnügten sich die vier Multijet-Brennräume mit exakt 9,5 l/100 km auf der VR-Runde.Start-Stopp-Anlage für 350 Euro Womit Fiats „andere“ Strategie auch in dieser Hinsicht aufgeht. Weitere Zehntel ließen sich zudem mit dem empfehlenswerten Start-Stopp-System einsparen, das Fiat in Kürze für 350 Euro anbieten will. Letzeres steht für den 3,0-l-Topmotor mit 177 PS nicht zur Disposition. Doch nicht nur deswegen macht das souveräne 2,3-l-Aggregat die Topmotorisierung entbehrlich – zumindest im 3,5-Tonner. Wodurch sich nebenbei 1900 Euro bei der Anschaffung sparen lassen. Auch wenn das jetzt sicher nicht ganz im Sinne der Fiat-Strategie ist. ❙❚■ Jan BurgdorfDie Maxi-Version ist an ihren kunststoffverkleideten Radläufen zu erkennen Heckkamera mit klappbarem Display (500 Euro) Scharfkantige Blechteile im Frachtraum, nachlässig verarbeitetes Cockpit, beim Tanken ist der Schlüssel fest mit dem Deckel verbunden, die Arretierung der 270 Grad öffnenden Türen hält Wind nicht stand Fiat Ducato 2,3 MJVierzyl.-Reihen-Dieselmotor, Common-Rail, var. Turbolader, vier Vent. pro Zyl., Euro 5, AGR, Oxikat, DPF, Zahnriemen, Hubr.: 2287 cm3, Leistung: 148 PS (109 kW) bei 3600/min, max. Drehm.: 350 Nm b. 1500/min, Service: 48.000 kmmanuelles Sechsgang-Schaltgetriebe, Frontantrieb, Übersetzung: i= 4,933vo.: Einzelradaufh. mit McPherson-Federbeinen, Stoßdämpfer, Schraubenfed., hi.: Starrachse m. Längsblattfedern, Stoßdämpfer, Scheibenbremsen, ABS, ASR, BAS Serie, ESP OptionLxBxH: 5998x2050x2524 mm, Radst.: 4035 mm, LxBxH (Lader.): 3705x1800x1930 mm, B zw. Radk.: 1420 mm, Ladevol.: 13,0 m3, BxH Schiebetür: 1250x1755 mm, Ladekante: 540 mm, Wendekr.: 13,5 m, zul. GG: 3500 kg, Leergew. (Testwg.): 2250 kg, Nutzlast: 1250 kg, Testgew. (800 kg Ballast): 3050 kg, Anhängel. (gebr.): 2500 kg, 90-l-Tank (optional 120-l-Tank)Beschl. (0-60/-80/-100 km/h): 7,6/11,7/18,3 s, Elastizität 60-80 km/h (5. Gang) u. 80-100 km/h (6. Gang): 7,0/8,9 s, Verbr. (Testrunde): 9,5 l/100 km, Verbr. sonst (v. a. BAB): 10,5 l/100 kmFiat Ducato Maxi L4H2 148 PS MJ: 29.400,- Serie: Airbag (Fahrer), ZV mit Funk, Fensterh. Option: Trennwand: 200,- Allwetterreifen: 50,- Klima: 1350,- 120-l-Tank: 50,- Tempomat: 250 ,-Garantien: 24 Mon. Mängelbeseitigung. , 3 J. Lackgarantie, 8 J. Durchrostung, Ersatzteilpreise: Ölfilter: 27,- Bremse vorn (Scheibe + Trommel): 419,- Bremse hinten (Scheibe + Trommel): 561,- Stoßdämpfer: 225,- Zahnriemen: 105,- Lichtmaschine: 659,- Zylinderkopfdichtung: 116,- Außenspiegel. (komplett): 445,- Rückleuchte: 95,- Scheinwerfer: 285,- Blinker: 19,- Auspuff (komplett inkl. DPF): 3498,- Turbo: 1993,- Anlasser: 359,- Kupplung: 388,- Frontscheibe: 415,- Stoßfänger vorn: 177,- AT-Getriebe: k. A., AT-Motor: 12.197,- elastischer, sparsamer Motor, gute Nutzlast, auch Weitwinkelsp. elektr. verstellbar Trennwand und ESP nicht Serie, zu hohe Sitzposition, mäßiger Fahrkomfort

Fiat Ducato 2,3 MJ

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Aufkommensentwicklung Quartal 1/2022 bis Quartal 4/2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum

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