London/Großbritannien. Der spanische Baukonzern Grupo Ferrovial steht bei der geplanten Übernahme des weltgrößten Flughafenbetreibers BAA aus Großbritannien kurz vor dem Ziel. Die frühere British Airports Authority (BAA) erklärte sich heute mit dem Angebot eines Konsortiums einverstanden, das von den Spaniern geführt wird. Für einen Gesamtpreis von 10,3 Milliarden Pfund (rund 15 Milliarden Euro) soll BAA übernommen werden. Die Gruppe betreibt unter anderem die drei größten Londoner Flughäfen Heathrow, Gatwick und Stansted. Allein Heathrow wird pro Jahr von mehr als 67 Millionen Passagieren genutzt. Außerdem gehören zu BAA die britischen Airports Southampton, Glasgow, Edinburgh und Aberdeen. Insgesamt werden über die BAA-Flughäfen fast zwei Drittel (63 Prozent) des gesamten britischen Passagierverkehrs abgewickelt. Zudem sind die Briten an Flughäfen in den USA, Australien, Italien und Ungarn beteiligt. Mit dem Einverständnis der BAA-Führung neigt sich ein mehrmonatige Übernahmeschlacht dem Ende zu. Die ersten Ferrovial-Angebote hatten die Briten noch als zu niedrig strikt abgelehnt. Dann kam es jedoch zu einem Bieterwettbewerb, an dem auch ein Konsortium unter Führung der US-Investmentbank Goldman Sachs beteiligt war. Das letzte Wort ist damit noch nicht gesprochen. Goldman Sachs kündigte an, weitere Möglichkeiten zu überprüfen. Auch die Kartellbehörden müssen noch zustimmen. Falls die Spanier tatsächlich den Zuschlag bekommen, halten Experten eine Zerschlagung von BAA in der bisherigen Form für wahrscheinlich. Möglich wäre beispielsweise ein Verkauf des Flughafens Gatwick. (dpa/sb)
Ferrovial vor Übernahme von britischen Flughäfen
Flughafenbetreiber BAA spricht sich für Kaufangebot des spanischen Baukonzerns aus: Kaufpreis liegt bei 15 Milliarden Euro