Hamburg. Der Umschlag im Hamburger Hafen steigt weiter, vor allem im Containerverkehr. Damit verbunden ist auch ein wachsender Bedarf an qualifizierten LKW-Fahrern. Zwischen 250 bis 300 neue Container-Trucker werden im Jahr benötigt, schätzt Frank Wylezol, Geschäftsführer im Verband Straßengüterverkehr und Logistik Hamburg (VSH). Die zusätzlichen Fahrer würden auch deshalb benötigt, weil die Hafenterminals verstärkt zu einem Drei-Schichten-System übergingen. Auch die neuen Arbeitszeitbestimmungen für LKW-Fahrer in der EU verlangten ihren Tribut. Auch wenn das Container-Trucking im Vergleich zum LKW-Fernverkehr einfach anmutet: Einmal mehr gilt: Im Detail steckt der Teufel. „Oft kommt es zu Problemen mit den Papieren oder bei den Abläufen und Zufahrtsstraßen zu den Terminals, weil sich ortsfremde Fahrer oder Berufseinsteiger nicht auskennen“, weiß Uwe Steinbüchel, ein erfahrener Hafen-Trucker aus Hamburg. Seine in Jahren gesammelten Erfahrungen rund um den Hamburger Hafen bringt Steinbüchel jetzt in die neue Ausbildungsreihe „Contrucker“ als Fachreferent ein. Es handelt sich dabei um „praxisorientierte Kurse für Lastwagenfahrer, die Container im Hamburger Hafen transportieren“, berichtet Thomas Gondermann, Logistik-Ausbilder und Projektbetreuer „Contrucker“ beim Fortbildungszentrum Hafen Hamburg (FZH). An dieser Einrichtung, in der bislang schwerpunktmäßig Hafenarbeiter ausgebildet werden, sollen die LKW-Fahrer für ihr Spezialgebiet „Container-Trucking“ weitergeschult werden. Den Anstoß zu der bundesweit einmaligen Weiterbildungsaktion „Contrucker“, die neben erfahrenen LKW-Chauffeuren auch Berufseinsteiger anspricht, gaben gleichermaßen die Logistik Initiative Hamburg (LIH) sowie der VSH. Neben dem FZH holten sie noch die Koordinierungsstelle Weiterbildung und Beschäftigung e.V. als Partner mit ins Boot. Der erste Contrucker-Kurs geht am 25.Oktober über die Bühne. Thomas Gondermann: „Wir haben 15 Teilnehmer für den Auftakt gewonnen. Das soll in Zukunft auch die Größenordnung sein, mit der wir operieren wollen.“ Die Fahrer stammen aus Betrieben aus Hamburg sowie dem Hamburger Umland. Das Angebot ist allerdings auch für Lkw-Fahrer offen, die aus anderen Regionen stammen. Künftig soll der Kurs einmal monatlich stattfinden, wobei wohl in Zukunft ein Sonnabend dafür genutzt wird. Gondermann: „Die Betriebe haben uns darum gebeten. Denn unter der Woche sind ihre Mitarbeiter sehr schlecht abkömmlich.“ Die Ausbildung gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil, das heißt von der Fahrzeugtechnik bis hin zum Besuch von und der Einweisung in die Abläufe verschiedener Containerterminals. Anregungen der Kursteilnehmer sollen berücksichtigt werden, damit die Ausbildung weiter an Wert gewinnt. Der Kurs ist kostenpflichtig. (eha)
Fahrerausbildung beim Hafen Hamburg
Neues Angebot: Mit dem Contrucker bekommen die LKW-Fahrer den richtigen Schliff